Es sei nicht undemokratisch, gegen eine Abstimmung zu protestieren, sagte Funiciello der Menge. Im Gegenteil, es ist undemokratisch, dass die seit 40 Jahren in der Verfassung verankerte Gleichberechtigung noch nicht umgesetzt ist. “Es ist eine Schande, was gestern entschieden wurde”, sagte Funiciello. Die Protestaktion in Bern sei “die erste Herausforderung an reiche, alte, weiße Männer”, die entschieden hätten, dass Frauen mehr arbeiten sollten.
Schaltflächenergebnis
“Frauen tragen diese Gesellschaft, unbezahlt”, sagte Funiciello. Den letzten großen Frauenstreik von 2019 und seine Forderungen hat die Politik offenbar vergessen. Es ist Zeit, sie daran zu erinnern. „Wir streiken am 14. Juni 2023“, stand auf einem der Transparente, die sie in der Hand hielten. „Wir sind hier, wir sind stark, weil ihr uns die Rente stiehlt“, skandierte die Menge nach Funiciellos Auftritt. Erstmals seit 25 Jahren hat das Schweizer Stimmvolk am Sonntag eine grosse AHV-Reform knapp angenommen. Die Anhebung des Rentenalters für Frauen von 64 auf 65 wurde mit 50,6 Prozent der Stimmen angenommen und nähert sich damit dem der Männer an. Zudem erhöht sich ab 2024 die Mehrwertsteuer zugunsten der AHV um 0,4 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent.