Bakterien haben den Ruf, pathogen zu sein. Sie stellen jedoch keine grundsätzliche Gefahr für unsere Gesundheit dar. Vielmehr sorgt in den meisten Fällen ein ausgewogenes Mikrobiom – also alle Mikroorganismen, die den Menschen besiedeln – dafür, dass aggressive, krankmachende Krankheitserreger nicht ungehindert in den Körper eindringen können. In guter körperlicher Verfassung wird die mikrobielle Gemeinschaft im menschlichen Darm durchweg von vielen Bakterienarten dominiert, die für den Wirt harmlos sind.
Die Neuinstallation
Wenn die Gesundheit auf dem Spiel steht, kann die Gemeinschaft von Krankheitserregern – wie dem nosokomialen Bakterium Chlostridioides difficile – befallen werden, die die mikrobielle Gemeinschaft des Darms dominieren, gesunde Keime an den Rand drängen und schwere Krankheiten verursachen. Dann hilft nur noch ein Antibiotikum. Es bekämpft Infektionen, kann aber gleichzeitig auch den nützlichen mikrobiellen Cocktail im Darm ernsthaft stören. Gefährliche Keime können sich dann noch besser ausbreiten. Forscher glauben, dass Darmbakterien unmittelbar nach dem Absetzen des Antibiotikums ein Straßenrennen beginnen, um den Darm wieder zu besiedeln. Dabei konkurrieren die Bakterien, die wir verwenden können, mit denen der für uns schädlichen Arten. Welche Organisationen die besten Chancen auf eine Stelle haben, hängt von mehreren Faktoren ab.
relative Wachstumsraten
Dabei ist nicht nur die Empfindlichkeit gegenüber antibiotischen Wirkstoffen von Bedeutung, die bereits bekanntermaßen eine wichtige Rolle spielt. Die Geschwindigkeit, mit der Bakterien im Darmtrakt wachsen, ist ebenfalls entscheidend, so die Forscher in der in der Zeitschrift Pnas veröffentlichten Arbeit. Um die Ergebnisse einer Antibiotikabehandlung zu verbessern, halten sie es für sinnvoll, die Wachstumsraten der relevanten Mikrobenarten im Labor weiter zu messen. Aus ihrer Sicht könnte dies zu einem effektiveren Einsatz von Antibiotika führen.