Zuvor setzten russische Truppen ihre Angriffe auf Wohn- und Industriegebiete in Siewerodonezk fort. Bei der Bombardierung der Chemiefabrik Azot seien vier Menschen getötet worden, schrieb Hajdaj im Telegram. Ukrainischen Quellen zufolge wird die Anlage von Hunderten von Bürgern als Schutzraum für Luftangriffe genutzt. Derzeit besteht jedoch keine Gefahr einer solchen Belagerung durch russische Truppen, wie dies bis vor kurzem im Hafen von Mariupol der Fall war. Der Vorwurf, die Ukrainer hätten die Zivilisten in die Azot-Keller gelockt und das Gebiet dann vermint, wird von russischer und pro-russischer Seite immer wieder vorgebracht. Dafür gibt es keine Beweise. Russland besetzt bereits mehr als 90 Prozent der Region Luhansk, in der Siwerdonezk liegt. Nach Angaben des Bürgermeisters ist eine Evakuierung aus Sievjerodonetsk nicht mehr möglich. Etwa 10.000 Zivilisten seien noch in der Stadt, sagte Olexander Strjuk. Mindestens 13 Menschen sollen in der Stadt Stachanow im ostukrainischen Autonomiegebiet Luhansk durch ukrainische Panzerfäuste getötet worden sein. „Etwa 20 Uragan-Raketen haben das Land getroffen“, wurde der Staatschef Leonid Passechnik von russischen Medien zitiert. Außerdem wurden mindestens sechs Verwundete aus den Trümmern gezogen. Moskauer Separatisten werfen der ukrainischen Armee vor, ein Wohngebiet bombardiert zu haben. Die ukrainischen Standorte liegen rund zwölf Kilometer von der Industriestadt entfernt.