Schließen Baerbock-Mitarbeiter wird Lobbyist bei RWE

Status: 21:01 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 
Annalena Baerbock im Oktober 2022 beim Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen 

Quelle: dpa/Kay Nietfeld Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Nach WELT-Informationen wechselt der ehemalige Leiter des Büros des Außenministers Baerbock als Konzernvertreter zum Energiekonzern RWE. Das Unternehmen wurde von Umweltschützern oft als rotes Tuch angesehen. Es ist ein Paukenschlag für die Grünen und Außenministerin Annalena Baerbock: Ihr ehemaliger Büroleiter im Abgeordnetenhaus und neuerdings Mitarbeiter im Ministerbüro des Auswärtigen Amtes, Titus Rebhann, wird zum wichtigsten Lobbyisten in Berlin für den Energiekonzern RWE am 1. März 2023. Dies wurde WELT aus Unternehmenskreisen bestätigt. Baerbock hatte Reban aus ihrem Büro in den Bundestag geholt. Zuvor war er jahrelang im Büro des Ökostrom-Politikers Oliver Krischer tätig, der ab Juni 2022 Umweltminister in Nordrhein-Westfalen ist. Mit Rebhann kann der RWE-Konzern mit Sitz in Essen im Ruhrgebiet nicht nur zu Rebhanns Kontakten zählen in der Bundesregierung, aber auch in der schwarz-grünen Landesregierung in Düsseldorf. Lobbying beim Auswärtigen Amt soll er aber bewusst nicht betreiben. Lesen Sie auch Dem Vernehmen nach soll Rebhann die Leitung der Repräsentanz des Konzerns in Berlin übernehmen. RWE hat diese Stelle im Sommer ausgeschrieben. Nach Informationen von WELT hatte sich Reban selbst auf die Stelle beworben. Berichten zufolge setzt der Konzern nun auf seinen Beitrag zur „Transformation“ des Unternehmens. Rebhann wurde Mitte Oktober von seinem bisherigen Posten im Auswärtigen Amt entlassen. Das Auswärtige Amt versicherte, Rebhan habe dort „keine Geschäftskontakte“ zu RWE gehabt und sei „nicht an Projekten beteiligt, die direkt RWE betreffen“.

“Unterstützung von Meinungsbildungsprozessen”

Zu den zentralen Aufgaben gehören laut Stellenausschreibung der Konzernrepräsentanz dort „die Begleitung der politischen Meinungsbildungsprozesse zu zentralen Energiethemen und die Positionierung von RWE als kompetenter Partner im Bereich Erneuerbare Energien“. Eigentlich ist der RWE-Konzern wegen seiner Rolle im Braunkohleabbau in NRW unter Umweltschützern sehr umstritten. Der Konzern ist auch Betreiber des Kernkraftwerks Emsland in Lingen. Er ist einer von drei Reaktoren, die eigentlich Ende des Jahres abgeschaltet werden sollten, aber nach dem Willen der Ampelkoalition nun bis Mitte April weiterbetrieben werden müssen. Nach der Bundestagswahl hat RWE zudem verstärkt in Erneuerbare Energien investiert. RWE-Kernkraftwerk Emsland Quelle: dpa/Sina Schuldt Bereits im Frühjahr hatte es Diskussionen darüber gegeben, dass Annalena Baerbocks Ehemann Daniel Holefleisch als Partner in die PR- und Lobbying-Agentur MSL eingestiegen ist. Lesen Sie auch Korrektur: In einer frühen Version haben wir fälschlicherweise geschrieben, Rebhann sei Büroleiter im Auswärtigen Amt. Wir haben dies behoben.