Die Signa-Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors Rene Benko will sich von einigen Kika/Leiner-Standorten trennen, schreibt „Der Standard“ (Wochenendausgabe).  Demnach stehen vier bis 15 der insgesamt 42 Grundstücke zum Verkauf.          
     05.11.2022 14.08       
     Ab heute, 14:08 Uhr online

„Einige Filialen sind aufgrund der Auflagen nicht mehr geeignet, unsere Anforderungen an ein modernes Einrichtungshaus zu erfüllen“, berichtet Kika/Leiner Zeitungsdirektor Reinhold Güterbier. Der Plan, unter dem Namen Eskole einen Verbund von bis zu zehn neuen Küchenstudios zu schaffen, ging nach Angaben von Anbietern nicht nach „Standard“ auf. Ein Geschäft in Leeds, das vor etwas mehr als einem Jahr eröffnet wurde, soll geschlossen werden. Güterbier spricht von einem Nachfragerückgang bei Küchen, Filialen in Graz und Wien wachsen „sehr gut“. Mittelfristig soll die Marke Eskole aber weiter wachsen, ist er zuversichtlich. In der Bilanz zum 30. September 2021 hat die Leiner & Kika Möbelhandels GmbH 3.750 Mitarbeiter und einen Umsatz von 740 Mio. Euro. In ihren Büchern steht ein Bilanzverlust von fast 84 Millionen Euro. Es war nicht weit von einer schwarzen Null entfernt, sagt Gutebier. In den letzten Jahren – Benko ist seit rund vier Jahren Eigentümer – habe man sich „dramatisch verbessert“.

Weniger Unternehmen seit dem Höhepunkt der Pandemie

In der Blütezeit von Corona erlebte der Möbelhandel jedoch einen besonderen Boom. Seit dem Sommer hat sich das Geschäft wieder verlangsamt. Laut „Standard“ sollen die Möbelverbände 2023 um bis zu ein Drittel zurückgehen, zumal der Markt für den Wohnungs- und Hausbau zusehends einzubrechen beginnt. Es ist wichtig, den Gürtel bis 2024 enger zu schnallen. Und in Deutschland läuft es nicht gut für die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof von Benko. Die angeschlagene Kette hat – nicht zum ersten Mal – ein sogenanntes Insolvenzschutzschirmverfahren beantragt. Mindestens ein Drittel der rund 130 Warenhäuser sollen schließen. Bereits während des ersten Schutzschirmverfahrens 2020 wurden viele Filialen geschlossen. Allein im Januar unterstützte die Bundesregierung das Unternehmen mit weiteren 220 Millionen Euro, 2021 hatte Galeria mit dem Bund einen Kredit über 460 Millionen Euro vereinbart. Allerdings erwirtschaften sowohl Kika/Leiner als auch Galeria Karstadt Kaufhof gute Mieteinnahmen für Benkos Signa.