Die Benzinpreise in der Schweiz sind explodiert. Die Schweizer Preisüberwachung kann nicht ausschliessen, dass der Endverbraucher durch die Mineralölindustrie getäuscht wird.
φον Marino Walser Stefan Land 1/5 Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Benzinpreise auf über zwei Franken pro Liter gestiegen. Das trifft die Schweizer an der Tankstelle hart: Die Preise sind vielen zu hoch. 20 Minuten / Taddeo Cerletti Dies bringt nun den Schweizer Preisschirm auf den Boden. Jetzt schaut er sich die Tankstellenbesitzer genauer an. «Eine Marktbeobachtung ist im Gange», bestätigt Beat Niederhauser, Stv. Price Monitor, gegenüber 20 Minuten. Konkret: Das Schweizer Preisüberwachungssystem prüft, ob der Markt aktuell verzerrt ist. 20 Minuten / Simon Glauser In der Schweiz gibt es Aufrufe, etwas gegen die hohen Benzinpreise zu unternehmen. Um für schnelle Abhilfe zu sorgen, liegt der Ball nun bei der Politik. Nächste Woche werden im Parlament mögliche Erleichterungen für Endverbraucher diskutiert. 20 Minuten / Simon Glauser Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Benzinpreise auf über zwei Franken pro Liter gestiegen. Das trifft den Schweizer an der Tankstelle hart. Auch andere Länder kämpfen mit den hohen Benzinkosten. Deshalb haben Deutschland, Frankreich und Italien ihre Mineralölsteuern gesenkt. Auch in der Schweiz wird gefordert, etwas gegen die hohen Benzinpreise zu unternehmen. Eine Umfrage von 20 Minuten und Tamedia zeigt: 64 Prozent der Schweizer wollen Steuersenkungen auf Benzin und andere Treibstoffe.
“Die berechneten Preise können zu hoch sein”
Die Debatte bringt nun die Schweizer Preisüberwachung aufs Parkett. Jetzt schaut er sich die Tankstellenbesitzer genauer an. «Eine Marktbeobachtung ist im Gange», bestätigt Beat Niederhauser, Stv. Price Monitor, gegenüber 20 Minuten. Konkret: Das Schweizer Preisüberwachungssystem prüft, ob der Markt aktuell verzerrt ist. Wir können davon ausgehen, dass der Markt in der Schweiz grundsätzlich funktioniert. Aber bisher war es schwierig, einen Ort zu finden, an dem es billiger zu füllen ist. „Deshalb können die Preise so hoch sein“, sagt Niederhauser. Reißt uns die Ölindustrie also gerade auseinander? „Das können wir nicht ausschließen. “Daher die Klarstellung”, sagt Niederhauser.
Die Politik will Abhilfe schaffen
Um für schnelle Abhilfe zu sorgen, liegt der Ball nun bei der Politik. Nächste Woche werden im Parlament mögliche Erleichterungen für Endverbraucher diskutiert. Im Fokus steht dabei die zeitlich befristete Senkung der Mineralölsteuer. Unterstützt wird dies von den bürgerlichen Parteien Mitte, FDP und SVP. Von der „Gießkannen-Lösung“ wollen die Grünen allerdings nichts wissen. Grünen-Präsident Balthasar Glättli sagt: «Der Staat kann nicht Milliarden ausgeben müssen, während Ölkonzerne Milliarden am Stück machen.» Außerdem ist der Panzerrabatt ein Rabatt für die Reichen. «Von der Vergünstigung profitieren Züriberger Traktorbesitzer logischerweise überproportional.»
Kategorie in Mineralölunternehmen
Dass die Preise bereits gestiegen sind, ist für Glättli ein Skandal, obwohl noch reichlich Billigbenzin auf Lager ist. “Verbraucher sind schwächer als vom Weltmarkt gerechtfertigt.” Deshalb werden laut Glättli noch grössere Gewinne für Ölkonzerne gemacht. “Das sind verdammte Gewinne.” Greenpeace sieht das ähnlich. Die Umweltgruppe sagt, der massive Anstieg der Tankstellenpreise sei hauptsächlich auf die höheren Gewinnmargen der Ölkonzerne zurückzuführen. Das zeigt eine im April veröffentlichte Studie von Greenpeace. Die Studie untersuchte die Rohölpreise in den EU-Ländern im Januar und in den ersten Märzwochen – vor und nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine. „Die von Avenergy selbst veröffentlichten Daten zeigen, dass sie den Endverbraucher zerstören“, sagt Roland Gysin von Greenpeace Schweiz. Gemäss Avenergy stieg der Rohölpreis in der Schweiz zwischen Februar und April um acht Prozent. Bleifreies Benzin 95 hingegen liegt bei knapp zehn Prozent und Diesel bei knapp 16 Prozent, sagt Roland Gysin von Greenpeace Schweiz. „Es gibt eine klare Lücke. „Das ist der Beweis, dass die Gewinne schwinden.“