Polizei ermittelt gegen zwei Blockierer – Luisa Neubauer bedauert den Vorfall

Stand: 16:50 Uhr|  Lesezeit: 3 Minuten 

Blockade von Klimaaktivisten verzögert Rettung von schwer verletztem Radfahrer Eine Verkehrsblockade von Klimaaktivisten hat die Bergung eines schwerverletzten Radfahrers in Berlin verzögert. Die Aktivistengruppe „Last Generation“ bedauert den Vorfall. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Eine Verkehrsblockade von Klimaaktivisten hat die Bergung eines schwerverletzten Radfahrers in Berlin verzögert. Luisa Neubauer erklärt, der Vorfall mache sie „traurig“ – und befürchtet, dass solche kritischen Momente auch in Zukunft passieren könnten. Nach einem schweren Autounfall in Berlin hat Klimaaktivistin Luisa Neubauer ihr Bedauern über das verspätete Eintreffen eines Einsatzfahrzeugs im Zusammenhang mit den Klimaprotesten zum Ausdruck gebracht. „In der gesamten deutschen Klimabewegung stehen wir für Klimaaktivismus, der Menschen nicht gefährdet“, sagte Neubauer am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. “Der Vorfall in Berlin macht mich sehr traurig.” Die Legitimität der Protestaktionen bestehe darin, “dass Menschen nicht in Gefahr gebracht werden”, betonte die Aktivistin von der Organisation Fridays for Future. Gefahrensituationen wie die Bildung einer Rettungsgasse würden bei allen Aktionen ihrer Organisation eingeplant, erklärte sie. Hintergrund ist ein Vorfall, der sich am Montagmorgen in Berlin ereignet hat. Ein Radfahrer wurde von einem Lkw erfasst und schwer verletzt. Das darauf zufahrende Spezialfahrzeug stand nach Angaben der Feuerwehr längere Zeit im Stau, weil Klimaaktivisten der „letzten Generation“ die Autobahn A100 gesperrt hatten. Lesen Sie auch Neubauer betonte, dass sie befürchte, dass es auch in Zukunft zu solchen kritischen Momenten kommen könne, „wenn der Konflikt hinter den Protesten nicht gelöst wird“. „Solange der Staat einen fairen Klimaschutz blockiert, wird es immer mehr Spaltungen in der Gesellschaft geben. Und wenn die großen Fragen zur Klimakrise nicht in Parlament und Kabinett beantwortet werden, werden diese Fragen zunehmend auf der Straße diskutiert.“ Lesen Sie auch Neubauer kritisiert Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) und seinen Appell an Klimaaktivisten, bei ihrem politischen Handeln keine Menschen in Gefahr zu bringen. Die Äußerungen des Kanzlers seien “zynisch”, erklärte er. Schließlich sei es die Kanzlerin, “die durch die Blockade des schnellen Klimaschutzes stark zur indirekten Gefährdung der Menschen beiträgt”. Der Klimaprotest der Organisation Fridays for Future, deren prominentester Vertreter Neubauer ist, gilt im Vergleich zu den Aktionen der „letzten Generation“ als eher bescheiden.

Messerattacke auf Lkw-Fahrer

Die Polizei in Berlin ermittelt gegen zwei der Blocker. Ein dpa-Sprecher sagte, gegen einen 63-jährigen Mann und einen 59-jährigen Mann werde wegen unterlassener Hilfeleistung oder wegen Entmündigung von Hilfeleistenden ermittelt. Zuvor hatte die „Berliner Zeitung“ über die Ermittlungen berichtet. Nach Angaben des Sprechers sollen die Aktivisten auf einer Wegweiserbrücke auf der A100 festgefahren sein. Die Frau wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Betonmischers (64) wurde nach dem Unfall von einem unbekannten Mann mit einem Messer schwer verletzt. Ein Unfallbeteiligter soll sich dem neben dem Fahrerhaus stehenden Lkw-Fahrer genähert und plötzlich mit einem Messer angegriffen haben. Der Fahrer wurde mit einer Stichwunde ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt. Das kaputte Fahrrad der Frau Quelle: dpa/Paul Zinken Aufgrund von Klimaprotesten trafen Rettungskräfte erst später am Unglücksort ein Quelle: dpa/Paul Zinken Die Berliner Polizei sucht noch immer nach dem Mann, der den Betonmischerfahrer angegriffen hat. Der Angreifer sei noch nicht bekannt, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Die Ermittlungen zum Angriff vom Montagmorgen und zum Unfallhergang seien weitergelaufen, so die Sprecherin weiter. Auf die Frage nach dem Gesundheitszustand des Verletzten konnte die Polizei am Dienstag zunächst keine neuen Angaben machen. Am Montag hieß es, der 64-jährige Betonmischerfahrer sei bei dem Angriff schwer verletzt worden. Auch zum Zustand des 44-jährigen Radfahrers gab es keine neuen Informationen. Eine Sprecherin der Klimaprotestgruppe Last Generation, Carla Hinrichs, sagte, die Gruppe hoffe aufrichtig, dass sich der Gesundheitszustand der Frau durch die Verzögerung des Spezial-Feuerwehrfahrzeugs nicht verschlechtert habe. Die Klimaschutz-Protestgruppe „Last Generation“ hat zuletzt mit fast täglichen Blockaden große Straßensperren in den Straßen Berlins verursacht. Erst vor einer Woche warfen Aktivisten des Potsdamer Museums Barberini Kartoffelpüree auf ein Gemälde im Wert von mehr als 100 Millionen Euro. Das Kunstwerk wurde nicht beschädigt, da es durch eine Glasschicht geschützt war.