Radfahrer bei Unfall eingeklemmt – Feuerwehr kommt wegen Klimaprotest zu spät

Ab: 17:57 Uhr|  Lesezeit: 3 Minuten 

„In Berlin gibt es offenbar eine Regierungskonstellation, die das stillschweigend toleriert“ “Es ist eine Grenze überschritten”, sagt der FDP-Politiker Sebastian Czaja über die Berliner Klimaproteste. Jetzt sind schnelle Urteile gefragt. Sie fordert auch eine zentrale Plattform, um Entschädigungen zu fordern, “wo jeder dieser Klimaskandalen zur Kasse gebeten wird”. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Die Anzeige eingebetteter Inhalte erfordert Ihre widerrufliche Zustimmung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten, da Drittanbieter der eingebetteten Inhalte eine solche Zustimmung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
In Berlin kollidierte ein Radfahrer mit einem Lastwagen. Als der Fahrer ausstieg, um der Frau zu helfen, griff ein Unbekannter ihn mit einem Messer an. Die Einsatzkräfte verzögerten sich, weil Vertreter der selbsternannten „Letzten Generation“ die Straße blockierten. Ein Radfahrer ist in Berlin-Wilmersdorf von einem Betonmischer erfasst und lebensgefährlich verletzt worden. Die Frau wurde am Montagmorgen unter dem Fahrzeug eingeklemmt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Bergung der Verletzten verzögerte sich nach seinen Angaben, weil Feuerwehrleute mit Spezialausrüstung aufgrund von Protesten von Vertretern der selbsternannten „letzten Generation“ im Stau feststeckten und erst verspätet am Unfallort eintrafen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde der Lkw-Fahrer nach dem Unfall von einem Unbekannten mit einem Messer angegriffen, als er hinausging, um nach der Frau zu suchen. Der 64-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht. Zeugenaussagen zufolge handelte es sich bei dem Angreifer um einen Mann, sagte ein Polizeisprecher. Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr auf der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf, wo der Radfahrer schwer verletzt wurde Quelle: dpa/Paul Zinken Wie es zu dem Unfall auf der Bundesallee, Ecke Spichernstraße, kam, war laut Polizei zunächst unklar. Sowohl Lastwagen als auch Radfahrer fuhren in Richtung Bahnhof Zoo. Die Frau stürzte und wurde von dem Lastwagen umgefahren. Ihr Zustand ist kritisch. Weitere Angaben zum Unfallopfer machte die Sprecherin nicht. Drei weitere Personen, die das Geschehen am Tatort beobachtet hatten, wurden laut Feuerwehrsprecher Rolf Erbe psychologisch betreut.

Der Vertreter der “Last Generation” schließt eine Mittäterschaft nicht aus

Wie Erbe weiter berichtete, seien die Rettungskräfte, die bei der Bergung des Radfahrers helfen sollten, aufgrund der Klimaproteste der Demonstranten nicht rechtzeitig am Unfallort eingetroffen. Die Kollegen hätten auf der Stadtautobahn A100 „ziemlich lange“ mit einem sogenannten Rettungsfahrzeug mit Spezialtechnik, das zum Heben schwerer Lasten eingesetzt wird, im Stau gestanden, sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Da die Technik nicht zur Verfügung stand, musste an der Unfallstelle improvisiert werden, sagte Erbe. Etwa 40 Feuerwehrleute eilten zum Einsatzort. Das Fahrrad des Opfers Quelle: Paul Zinken/dpa Eine Sprecherin des Last-Generation-Teams sagte, sie sei enttäuscht und könne nicht ausschließen, dass die Verspätung des Rettungsfahrzeugs auf einen von ihm verursachten Stau zurückzuführen sei. „Wir hoffen sehr, dass sich Ihr Gesundheitszustand durch die Verzögerung nicht verschlechtert hat“, sagte Sprecherin Carla Hinrichs. “Bei all unseren Protestaktionen hat die Sicherheit aller Beteiligten oberste Priorität.” Lesen Sie auch Bundeskanzler Olaf Solz kritisierte Klimaaktivisten für ihre Protestformen. Er appellierte, bei solchen Aktionen immer zu bedenken, dass der Protest nicht zur Gefährdung anderer beitrage. Lesen Sie auch Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte die Aktion scharf: „Spätestens jetzt muss man sich vom Mythos des harmlosen Protests verabschieden. Wer Verkehrswege blockiert, bringt sich selbst in Gefahr und behindert die Handlungsfähigkeit des Heimatschutzes und nimmt zudem wissentlich in Kauf, dass Menschen in Not länger auf Hilfe von Polizei und Feuerwehr warten müssen“, sagte Sprecher Benjamin Jendro. “Aufständische Aktionen im Namen des Klimas” spielen mit der Gesundheit der Bevölkerung. Am Montagmorgen haben Blockaden in vielen Teilen Berlins erneut für Staus gesorgt. Die A100 sei auf Höhe des Funkturmdreiecks in Richtung Neukölln und am Übergang zur A115 gesperrt worden, teilte die Verkehrsinformationszentrale auf Twitter mit, Autofahrer müssten rund 35 Minuten auf Staus warten, hieß es. Die Polizei hat zwei Vorfälle auf der A100 bestätigt: Zwei Personen wurden auf der Halenseebrücke gefunden, sagte eine Sprecherin. Auch an der Ausfahrt Tempelhofer Damm kam es zu einem „Stauversuch“.