Bei trockenem Wetter sei der 415. Oldenburger Kramermarkt am Freitag mit rund 110.000 Besuchern gut gestartet, teilte die Stadt mit. Auch am Samstag war der Andrang trotz heftiger Regenfälle groß. Am zweiten Tag des Volksfestes marschierten Musikkapellen und Sportvereine in Festwagen durch die Straßen. Der große Umzug ist der Höhepunkt des Kramermarktes. Etwa 100 Wagen und Fußgruppen wurden vom Staatstheater auf das Marktgelände in den Weser-Ems-Hallen verlegt. Zwei Jahre lang war der Kramermarkt in Oldenburg wegen des Coronavirus abgesagt worden. Mit einer Fläche von 90.000 Quadratmetern, rund 250 Geschäften und einer erwarteten Besucherzahl von bis zu 1,5 Millionen Besuchern ist der Kramermarkt eines der größten deutschen Volksfeste. Bis zum 9. Oktober wird das größte Volksfest im Nordwesten gefeiert.
Oldtimerparade und Puppenspiel
Weitere Programmpunkte auf dem 415 Kramermarkt sind ein Laternenumzug und das Kinderfeuerwerk „Kranichs Feuerzauber“ am 7. Oktober. Am 8. Oktober findet auf dem Kramermarkt erstmals eine Oldtimerparade statt. Außerdem gibt es täglich Kunst- und Pyrotechnikshows sowie Kaspershows auf der Kinderpuppenbühne.
Etwa 40 Fußwege zum Kramermarkt
Als erstes Fahrgeschäft erreichte Ende August das Riesenrad das Festgelände in den Weser-Ems-Hallen. Das rund 60 Meter hohe und 450 Tonnen schwere Rad wird mit knapp 30 Lkw zu den jeweiligen Einsatzorten transportiert. Unter den 42 Gondeln befindet sich auch eine spezielle Gondel, in der zwei Rollstühle sicher untergebracht werden können. Insgesamt gibt es rund 40 Fahrgeschäfte auf dem Oldenburger Kramermarkt. Weitere Informationen Der Oldenburger Kramermarkt startet Ende September. Der Bau des 60 Meter hohen Riesenrads hat bereits begonnen. (31.08.2022) mehr
Zwei Jahre Freizeitpark „LaOla“
Seit zwei Jahren gibt es statt des Kramermarkts den kleineren, temporären Freizeitpark „LaOla“. Diese dauerte vier Wochen statt der üblichen zehn Tage und war etwa ein Viertel so groß wie der Kramermarkt. Die Corona-bedingten Auflagen, den Kramermarkt in seiner ursprünglichen Form zu veranstalten, seien zu hoch, sagte Schaustellerchef Michael Hempen 2021 dem NDR Niedersachsen zu der Entscheidung. Begrenzt auf nur 5.000 bis 8.000 Besucher pro Tag auf einer Fläche von 90.000 Quadratmetern, wäre ein klassischer Kramermarkt ein finanzielles Fiasko. „Damit die Kramermarkt-Philosophie in den Köpfen der Menschen hängen bleibt, sollte der Kramermarkt nur so stattfinden, wie die Menschen es gewohnt sind“, sagte Hempen damals.
Kramermarkt: Wie alles begann
1608 erließ Graf Anton-Günther die „Verordnung über die Oldenburger Krahmer-Marckte“, um den Handel in der Stadt anzukurbeln. Die ersten knapp 200 Jahre war es dann ein reiner Markt für Bauern, Handwerker, Ladenbesitzer und Straßenhändler, die ihre Dinge des täglichen Bedarfs und Dinge des täglichen Bedarfs für Haus und Hof verkauften. Später trugen Musiker, Puppenspieler, Seiltänzer, Reiterkünstler und Zauberer zur Unterhaltung bei. Mitte des 18. Jahrhunderts gab es die ersten Theater, die Wachsfiguren ausstellten, die ersten Karussells wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut. Nach und nach wurden die Geschäfte immer größer, wodurch sich der Kramermarkt immer wieder bewegte. Der letzte Umzug vom Pferdemarkt in die Weser-Ems-Hallen erfolgte 1963. Weitere Informationen Grund ist die Corona-Pandemie. Die Schausteller erwägen den Wiederaufbau eines temporären Vergnügungsparks. (20.08.2021) mehr Jederzeit zum anhören 8min Was in Ihrer Nähe wichtig ist, hören Sie um 15 Uhr in der regionalen Nachrichtenaufzeichnung. bei NDR 1 Niedersachsen. 8 Minuten Dieses Thema im Programm:
Hallo Niedersachsen | 30.09.2022 | Zeit 19:30