Das Problem ist keineswegs auf Wien beschränkt. „Dieser Lehrermangel ist bereits ein österreichweites Phänomen“, erklärt das österreichische Unterrichtsministerium. Auf jeden Fall sind wir immer auf der Suche nach neuen Lehrern. Deshalb gibt es in der siebten Klasse, also im Jahr vor dem Abitur, eine große Aktion „Ich werde Lehrerin in Oberösterreich“, um den Lehrerberuf für Mädchen und Jungen attraktiv zu machen. Darüber hinaus sollen auch Lehrende sensibilisiert werden, aktiv in den Dialog mit Schülerinnen und Schülern zu treten, die für den Unterricht an einer Schule geeignet erscheinen. Inzwischen werden viele unbefristete Stellen als Teilzeitstellen ausgeschrieben, um Lehrerinnen und Lehrern mit Kind den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern.

Die Demonstration ist für den 21. Juni angekündigt

In Wien gibt es jedoch mehrere Faktoren, die die Schwierigkeiten der Schulleitungen verschärfen: Mit der wachsenden Bevölkerung steigen auch die Schülerzahlen. Wie in den Vorjahren werden viele Lehrer in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Aufgrund der relativ großen Anzahl von Mädchen und Jungen in Grundschulen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, ist der Bedarf an Deutsch-Ergänzungskursen und Gesamtbetreuung größer. Lehrer kämpfen immer noch damit, dass zu Hause unterrichtete Schüler nach der Corona-Pandemie eher den Unterricht stören und besondere Betreuung brauchen und brauchen. Manche Lehrkräfte unterrichten auch lieber außerhalb der niederösterreichischen Großstadt. In der Bundeshauptstadt ist die Verteilung von Stundenkontingenten, die für die Zahl der Lehrkräfte an einer Schule entscheidend ist, von besonderem Interesse für die Pflichtschulleitungen der Grund- und Mittelschulen. Denn kurz vor der Schließung der Schulen im vergangenen Jahr gab es für dieses Schuljahr eine größere Umverteilung, die zu Zähneknirschen der Schulleitung und heftigen Protesten der Eltern und ihrer Vertreter führte. Obwohl Bildungslandesrat Christoph Wiederkehr und Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer noch rund 100 Planplätze vergeben haben, mussten 117 von 272 Volksschulen und 28 von 120 Sekundarschulen in der Bundeshauptstadt Lehramtsstellen streichen. 149 Grundschulen und 90 weiterführende Schulen schnitten besser ab als zuvor. Eine Eltern- und Bildungsinitiative hat wegen der Unsicherheit über Stundenkontingente nun eine Demonstration für den 21. Juni angekündigt. „Erneut werden Kürzungsängste befürchtet, die Wiener Schuldirektion betonte auf Nachfrage: „Einsparungen bei den Stundenkontingenten wird es nicht geben, es wird rund 12.500 Dauerstellen geben.“ Die Unterscheidung sei bereits erfolgt, „Schulen kennen ihre Grundquoten“, erklärt das Bildungsministerium. Gleichzeitig war aber auf der Schulleiterversammlung zu hören, dass einige Klassen in den Schulen wegen Lehrermangels nicht besetzt werden könnten. Wie das Bildungsministerium einräumt, ist die “Feinsteuerung” der Stunden aufgrund spezifischer Herausforderungen noch im Gange. Dazu gehört auch die Frage, wie viele ukrainische Flüchtlinge im neuen Schuljahr unterrichtet werden – und ob, je nachdem, wie Russlands Krieg gegen die Ukraine weitergeht, nach dem Sommer mit einer neuen Welle von Flüchtlingen und Kindern aus Kriegsgebieten zu rechnen ist. Allerdings sei schon jetzt klar, dass viele Stunden für den Unterricht ukrainischer Kinder aufgewendet würden, sagt ein Grundschulleiter.

Manche Leute hören nach ein oder zwei Jahren auf

Auch in Oberösterreich herrscht unter den Lehrkräften mehr als nur Glückseligkeit. „Es wurde bereits angekündigt, dass wir weniger Stunden haben werden“, sagt eine Ganztags-Grundschullehrerin. Dabei muss trotz aller politischen Ankündigungen zum Ausbau der Ganztagsschulen gespart werden. Auch hieß es bei einer Fortbildungsveranstaltung, „dass sich niemand aufregen soll, es gibt einfach keine Ressourcen“. Auch in Niederösterreich bereitet der Kultusdirektion und den Schulleitungen der Mangel an Lehrkräften und adäquatem Nachwuchs Kopfzerbrechen. „Wir sehen es bereits an Gymnasien“, bestätigt Isabella Zins, Direktorin bei Mistelbach und Sprecherin der AHS-Direktoren bundesweit. Auch in Deutsch und Turnen: „Nächstes Jahr wird auf jeden Fall herausfordernd.“ Sie betreut ehemalige Lyzeumsabsolventinnen und -absolventen, die ein Lehramtsstudium absolvieren. Jeans weist noch auf einen weiteren Aspekt hin: „Viele werfen für die ersten ein, zwei Jahre das Handtuch.“ Ein weiterer Grund: Nach der neuen Regelung der Lehrkräfte beträgt die Unterrichtspflicht vier Stunden mehr statt 20 Stunden.