Wegen der wachsenden Flüchtlingszahlen will die Bundesregierung die Länder und Kommunen mit zusätzlichen Milliarden unterstützen. Das geht aus einem Entwurf für die morgige Ministerpräsidentenkonferenz hervor.
Die Bundesregierung möchte die Länder und Kommunen in diesem und im nächsten Jahr mit insgesamt 4,25 Milliarden Euro bei der Versorgung von Flüchtlingen unterstützen. Das geht aus einem Beschlussvorschlag des Bundeskanzleramtes für die morgige Ministerpräsidentenkonferenz hervor. Die Funke Mediengruppe wurde bereits erwähnt.
1,5 Milliarden Euro ab 2023
Die Bundesregierung will dieses Jahr zusätzlich 1,5 Milliarden Euro für die Aufnahme von Flüchtlingen bereitstellen. Der gleiche Betrag ist für die Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine im Jahr 2023 vorgesehen.
Für 2023 bringt der Bund zudem einmalig 1,25 Milliarden Euro ins Spiel, die Länder und Kommunen bei den Kosten der Aufnahme von Flüchtlingen aus anderen Ländern unterstützen sollen. Die Bundesländer verpflichten sich, alle schutzsuchenden Ukrainerinnen und Ukrainer vollständig in das Ausländerzentralregister einzutragen.
Diese neue Pauschale soll die bisherigen Pauschalen insbesondere für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ersetzen. „Bund und Länder werden Ostern 2023 über die weitere Entwicklung beraten“, heißt es in dem Entwurf.
Wüst fordert ein klares Bekenntnis der Bundesregierung
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wost (CDU) forderte ein „klares Bekenntnis der Bundesregierung zur Finanzierung lokaler Herausforderungen“ und mehr Beteiligung an den Kosten der Aufnahme von Flüchtlingen. Dies sei umso wichtiger, als Russlands Präsident Wladimir Putin versuche, Flüchtlinge für seine Politik zu instrumentalisieren: „Putin treibt ein blutiges, menschenverachtendes Spiel mit Menschen in Not Balkanroute“.
All jene, die vor Krieg und Abschiebung fliehen, sollen “eine menschenwürdige Unterkunft und Versorgung bekommen”, sagt Wüst: “Das wird auch eine winterliche Herausforderung, der sich alle staatlichen Ebenen gemeinsam stellen müssen.”