Doch der friedliche Schein trügt: Die vom Islamischen Zentrum Hamburg betriebene Blaue Moschee fungiert als Schattenbotschaft des iranischen Regimes. Der Verfassungsschutz schreibt: “Ideologisch, organisatorisch und personell ist das IZH ein Vorposten des Teheraner Regimes.”
Spitzenpolitiker der FDP fordern Schließung
Nun geht es in dem Fall auch um Bundespolitik.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (46) fordert die Schließung des IZH: „Das IZH ist der verlängerte Arm des Mullah-Regimes, das das Zentrum nutzt, um seine menschenverachtende Propaganda in Deutschland zu verbreiten. Das IZH sollte unbedingt geschlossen werden.”
„IZH muss geschlossen werden“, sagt FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai
Foto: Michael Kappeler/dpa
Djir-Sarai hält es für „inakzeptabel“, dass das IZH als „Propagandazentrum“ seine „antidemokratischen Machenschaften“ fortführen könne. Er sagt: „Hier ist Hamburgs rot-grüne Regierung gefragt – sie muss jetzt handeln.“
Auch die FDP-Spitzenpolitikerin Linda Teuteberg (41) fordert die Schließung des IZH: „Wir müssen mehr tun, um zu verhindern, dass die Feinde der offenen Gesellschaft und des freiheitlichen Rechtsstaats ihre extremistischen Ziele verfolgen.“
Für Teuteberg ist klar: „Wir sind liberal, aber nicht willkürlich und naiv.“
Das IZH gibt sich unpolitisch, doch der Schein trügt
Dass das IZH nicht viel von einer offenen Gesellschaft hält, ist kein Geheimnis: IZH-Chef Mohammad Hadi Mofatteh ist der Stellvertreter von Irans „oberstem Führer“ Ali Khamenei. Auch interessant Laut Verfassungsschutz untersteht Mofatteh direkt Teheran, auch wenn das IZH nach außen unpolitisch wirkt. Wie konnte die zwielichtige Botschaft des Iran so lange anhalten? Die Hamburger Politik habe beim IZH jahrelang weggeschaut, sagt der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries (47, CDU): „Viele Jahre haben SPD und Grüne beim IZH die Augen zugedrückt und förmlich mit den Agenten der Mullahs kooperiert ‘Regime, obwohl alle Fakten auf dem Tisch liegen”. De Vries bezieht sich auf den Islamischen Staatsvertrag der Stadt Hamburg. Das IZH ist Teil der Schura, wie sich der Rat der Islamischen Gemeinden in Hamburg nennt. Bis Anfang des Jahres war das IZH im Vorstand der Schura vertreten. Obwohl die Nähe des IZH zum Teheraner Regime von Anfang an bekannt war, schloss die Stadt Hamburg mit Shura einen Staatsvertrag, der unter anderem den islamischen Religionsunterricht in Hamburg regeln soll. Die CDU-Fraktion will nun mit einem entsprechenden Antrag an den Bundestag die Forderung unterstreichen, das IZH zu schließen und alle staatlichen Kooperationen zu beenden.
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Für AJC-Deutschland-Chef Remko Leemhuis ist dieser Schritt längst überfällig: „So wie der Staat niemals mit Rechtsextremen kooperieren würde, sollte er es auch nicht mit Vertretern eines Landes tun, das Homosexuelle an Baukränen aufhängt.“ Auch Leemhuis fordert ein Verbot des IZH: „Seit Jahren warnen wir vor einer Zusammenarbeit mit dem IZH, dem wichtigsten Zweig des Mullah-Regimes nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.“ Carsten Ovens (41), Leiter des European Leadership Network (ELNET) in Deutschland, zu BILD: „Wir brauchen eine große Kehrtwende in der deutschen Iran-Politik. Diese beginnt an der Hamburger Außenalster. Die Vereine, deren Vertreter in Deutschland gegen Israel hetzen, haben bei uns nichts zu suchen. Daher sollte das Clubverbot gründlich überlegt werden.” Ein erster Schritt zum Verbot des IZH ist bereits getan: Der stellvertretende Leiter des IZH, Seyed Soleiman Mousavifar (46), wurde nun wegen seiner engen Verbindungen zur radikal-islamischen Hisbollah aus Deutschland abgeschoben und seine Abschiebungsklage abgewiesen.