Eintracht Frankfurt steht im Achtelfinale der Champions League. Beim Sieg in Lissabon lief zunächst nichts zusammen, dann sorgten ein Elfmeter und die unglaubliche Power von Randal Kolo Muani für das Break in Frankfurt.
Eintracht Frankfurt wird auch nächstes Jahr Teil der Champions League sein. Die Hessen setzten sich am Dienstag in ihrem letzten Gruppenspiel bei Sporting Lissabon nach einem 1:2 (0:1)-Rückstand ins Achtelfinale durch.
Da Tottenham im Parallelspiel gegen Olympique Marseille mit 2:1 in der Verlängerung gewann, sind sie damit Gruppenzweiter. Arthur Gomes hatte die Portugiesen in Führung gebracht (39.), Daichi Kamada per Elfmeter (62.) und Radal Kolo Muani (72.) lösten dann in Frankfurt einen kollektiven Jubel aus.
Nichts funktioniert in der ersten Hälfte
Nur drei Tage nach dem Angriffsfeuerwerk gegen Borussia Dortmund tut sich die Eintracht gegen Lissabon schwer, in Fahrt zu kommen. Von der offensiven Leichtigkeit war vor allem in der ersten Halbzeit kaum etwas zu sehen, die Gastgeber machten den Essern mit einem äußerst natürlichen Spiel das Leben sehr schwer. Sporting wirkte reifer, die Eintracht fand gegen die starke Abwehr einfach keine Lösung und war im Zweikampf immer wieder frustriert über die Stärke der Hausherren. Chancen; Auf beiden Seiten einmal nein.
Sporting, das in den ersten 45 Minuten 62 Prozent seiner direkten Mann-gegen-Mann-Duelle gewann, ließ der Eintracht fast keinen Raum und leistete sich im Aufbau fast keine Fehler. Die Eintracht, die erst nach zwei Eckbällen (11./44.) gefährlich wurde, leistete sich zu viele Fehler und leistete sich beim Schuss dann genau einen Fehler zu viel. Nach einem Ballverlust auf der linken Seite landete eine abgefälschte Hereingabe vor den Füßen von Gomes, der zur Halbzeitführung nach Hause schoss.
Nachdem Olympique Marseille kurz darauf im Parallelspiel gegen Tottenham traf, ging die Eintracht als Tabellenvierter in die Pause. Die Mannschaft von Manager Oliver Glasner kassierte im Achtelfinale zwei Tore, für den Trostpreis der Europa League entweder den eigenen Ausgleich oder ein Tor von Tottenham. Das Ende Europas war nahe.
Nach einer Stunde fällt alles auseinander
Nach dem Reboot hat sich einiges personell und spielerisch geändert. Kapitän Sebastian Rode kam für den am Boden zerstörten Jesper Lindström und küsste die Eintracht dank seiner Dynamik und Präsenz endgültig wach. Auch die Hessen taten sich zu Beginn der zweiten Halbzeit schwer, doch spätestens eine Stunde später kehrten Freude und Hoffnung zurück.
Die erste gute Nachricht kam nach 54 Minuten aus Marseille, wo Clement Lenglet für Tottenham den Ausgleich erzielte. Die Eintracht erhielt daraufhin mindestens einen umkämpften Handspiel-Elfmeter zugesprochen. Sebastian Coates war der Ball zuvor im Kopfballduell auf den ausgestreckten Arm gesprungen. Absicht? nein Vergrößerung der Körperfläche? Ja. Also Strafe? Kamada war das egal: Der Japaner erzielte den Ausgleich und schoss die Eintracht quasi zurück in die Europa League. Lediglich ein Tor fehlte zum Achtelfinale des Erstligisten.
Und dann kommt Kolo Muani
Und genau das tat Kolo Muani. Der vielleicht beste Neuzugang seit Jahren schlug nach einem Pass des eingewechselten Ansgar Knauff seinen Gegenspieler und schlenzte den langen Ball souverän ins lange Eck. Aus dem Königstransfer wurde der Königstransfer – die Eintracht, zunehmend gewinnend in der zweiten Halbzeit, gehört nun zu den 16 besten Teams Europas. Kapitän Rode, zu Recht zum besten Spieler des Spiels gewählt, verdiente ein besonderes Lob.
Auf wen die Hessen in der nächsten Runde treffen, entscheidet sich bei der Auslosung am 7. November in Nyon. Sporting Lissabon – Eintracht Frankfurt 1:2 (1:0) Lissabon: Adam – Sankt Petersburg. Juste (78. Cabral), Coates, Inacio – Porro, Goncalves, Ugarte (63. Esugo), Nuno Santos (32. King) – Edwards (63. Trincao), Paulinho, Gomes Frankfurt: Trapp – Knight, Yacic (80. Smolcic), N’Dicka – Statuen (69.Knauff), Sow, Kamada, Pellegrini – Lindström (46.Rode), Götze (90.Alidou) – Colo Muani (80.Borre) Tore: 1:0 Gomes (39.), 1:1 Kamada (62./HE), 1:2 Kolo Muani (72.) Gelbe Karten: Inacio, Reis, Paulinho/Jakic, Sow, Kamada, Pellegrini Schiedsrichter: Vincic (Slowenien) Zuschauer: 41.744