„Unhöflich und widerspenstig“ – Mützenich schimpft Baerbock wegen Äußerungen zu China
Stand: 03.11.2022| Lesezeit: 2 Minuten
Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
Quelle: dpa/Kay Nietfeld
Die Kanzlerin reist nach Peking. Außenminister Baerbock (Grüne) erinnerte Olaf Solz kürzlich an den Koalitionsvertrag und das Versprechen einer neuen China-Strategie. Dafür wird er jetzt vom SPD-Politiker Rolf Mützenich heftig kritisiert.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat die Äußerungen von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zur China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz scharf kritisiert. „Es muss in unserem Interesse liegen, Peking an der Gestaltung der künftigen internationalen Ordnung zu beteiligen. Deutschland ist wegen seiner politischen und wirtschaftlichen Macht eine Stimme, die in Peking Gewicht hat“, sagte Mützenich dem Kölner Stadt-Anzeiger (Freitag). Scholz weiß, wie man schwierige Gespräche führt. „Hier braucht es keinen Rat – auch nicht vom Außenminister selbst, dessen Äußerungen aus dem Ausland rüde und widerspenstig waren“, sagte Mützenich.
Scholz war zuletzt in seiner eigenen Koalition wegen seiner Haltung gegenüber China unter Druck geraten. Die Beteiligung des chinesischen Staatsunternehmens Cosco an einem Terminal im Hamburger Hafen hat er gegen den Widerstand mehrerer seiner Minister einfach durchgesetzt. Baerbock erinnerte ihn dann bei einer Auslandsreise an den Koalitionsvertrag. Darin einigten sich SPD, Grüne und FDP darauf, eine neue China-Strategie zu entwickeln: „Wir wollen und müssen unsere Beziehungen zu China in den Dimensionen Partnerschaft, Wettbewerb und Systemwettbewerb gestalten.“ Scholz wird voraussichtlich am Freitag an den lang erwarteten Gesprächen in China teilnehmen.
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Auf die Äußerungen von Mützenich angesprochen, sagte Baerbock am Donnerstagabend dem „heute journal“ des ZDF, die Bundesregierung verfolge gemeinsam eine China-Strategie. Alles andere macht keinen Sinn. Die Bundeskanzlerin wird dasselbe sagen, was sie in Zentralasien deutlich gesagt hat. „Er hat es vor seinem Weggang selbst mehrfach gesagt: dass er sich mit Menschenrechten beschäftigen wird, dass er über das Thema faire Wettbewerbsbedingungen sprechen wird. Und das ist kein Ratschlag, das haben wir als Bundesregierung gemeinsam vereinbart.”