Bei den Opfern, von denen eines starb, handelte es sich um Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, wie die APA aus dem Büro von Wiens Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) anfragte. Der stationäre Aufenthalt erfolgte in der Klinik Favoriten, die für ihre Spezialabteilung für gemeldete Infektionen bekannt ist. Weitere personenbezogene Daten werden aus datenschutzrechtlichen Gründen vom Gesundheitsministerium und der Stadt Wien nicht bekannt gegeben. Ob die beiden Fälle miteinander in Kontakt standen, wird noch abgeklärt. Das städtische Gesundheitsamt ging davon aus, dass beide Personen ungeimpft waren, zumindest war der Impfstatus unbekannt. Die Bevölkerung wurde darauf aufmerksam gemacht, ihren eigenen Impfstatus zu überprüfen und notwendige Impfungen oder Erinnerungen zu übernehmen. Dies sei aber nicht „dringend“ notwendig, beruhigte das Büro von Stadtrat Hacker, sondern eher beim nächsten planmäßigen Arztbesuch. Generell gibt es in Österreich eine hohe Diphtherie-Impfung, da die Impfung im Kinderimpfprogramm schon lange etabliert ist. „Anhand der Impfquoten, die wir in Relation zur Zahl der Lieferungen im kostenlosen Impfprogramm analysieren konnten, wissen wir zum Beispiel, dass die Impfquoten bei Kindern im Alter von elf bis 13 Jahren über 85 Prozent liegen“, sagte sie Impfung beim Gesundheitsministerium, Maria Paulke – Korinek, im Ö1 “Lunch Journal”. Er betonte jedoch die Bedeutung einer regelmäßigen Erneuerung. Die Grundimpfung erfolgt in der Regel im Rahmen der Sechsfachimpfung gegen Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis-Hepatitis B-Hämophilie B im kostenlosen Impfprogramm für Kinder. Empfohlen werden drei Impfungen im dritten, fünften und elften bis zwölften Lebensmonat. Kombinationsimpfstoffe mit Inhaltsstoffen gegen Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten und möglicherweise Polio werden für Personen über sechs Jahren empfohlen. Die erste Auffrischimpfung wird im siebten bis neunten Lebensjahr empfohlen, danach alle zehn Jahre oder ab dem 60. Lebensjahr alle fünf Jahre. Nach 20 Jahren ohne Diphtherie wurden in Österreich seit 2014 vereinzelte Fälle von Trauma oder kutaner Diphtherie gemeldet, nun gibt es zwei Fälle von respiratorischer Diphtherie. Weitere labordiagnostische Abklärungen seien im Gange, teilte das Ressort von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) mit. Infektionen über die beiden Fälle hinaus wurden zu diesem Zeitpunkt nicht befürchtet.