Von: Thomas Steinhardt Aufteilung Das Risiko von Stromausfällen ist in der EU nicht auszuschließen (Symbolfoto) © Mario De Fina/dpa/picture alliance Die Möglichkeit großflächiger Stromausfälle nimmt nach Angaben des Regionalbüros zu. Deshalb ruft der Regionalkommandant Thomas Karmasin die Bevölkerung zu Blackout-Maßnahmen auf. Fürstenfeldbruck – Das Bezirksamt Fürstenfeldbruck als untere Katastrophenschutzbehörde trifft derzeit laut Mitteilung vom Freitag die notwendigen Vorkehrungen für eine solche Krise.
Langfristiger Ausfall
Die meisten von uns haben lokale Stromausfälle erlebt, die einige Minuten oder Stunden dauerten, heißt es in der Erklärung. „Glücklicherweise gab es noch keinen Blackout, also einen langfristigen, flächendeckenden Blackout in Europa.“ Leider steigt das Risiko, dass ein solches Ereignis in naher Zukunft eintritt: Zu den bekannten potenziellen Auslösern wie technischem oder menschlichem Versagen, extremen Wetterereignissen oder Terroranschlägen ist die aktuelle Gasknappheit ein zusätzlicher Risikofaktor. Mit der Angelegenheit befasst sich die Bezirksstelle Fürstenfeldbruck. Neben Vorkehrungen für die Funktionsfähigkeit des eigenen Heims laufen Abstimmungsgespräche mit Städten und Gemeinden, humanitären Organisationen und anderer kritischer Infrastruktur. Ziel ist es, in einem ersten Schritt ein möglichst breites Bewusstsein für das Thema zu schaffen. “Jeder Mensch sollte sich auf ein solches Szenario vorbereiten.” Unterstützt wird die Regionalstelle durch den Notfall- und Krisenmanager Dr. Sandra Kreitner, die auf Stromausfälle spezialisiert ist und Kommunen, kritische Infrastruktureinrichtungen und die Öffentlichkeit bei der Vorbereitung berät.
Stromausfälle betreffen alle Bereiche des täglichen Lebens
Da unsere Gesellschaft stark von Strom abhängig ist, wären auch alle Bereiche des täglichen Lebens von einem solchen Szenario betroffen. Neben dem offensichtlichen Ausfall von Beleuchtung und Heizung sind Einschränkungen oder Ausfälle in den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung, Information und Kommunikation (Funk, Internet, Mobilfunk), Ernährung, Finanzen, Landwirtschaft, Verkehr und Gesundheitswesen zu erwarten. . (Übrigens: Alles aus dem Bereich gibt es jetzt auch in unserem regelmäßigen FFB-Newsletter.) Da wir von einem großflächigen Ausfall ausgehen müssen, kann man sich nicht darauf verlassen, in die Nachbarschaft fahren zu können, um beispielsweise zu tanken oder einzukaufen, da diese wahrscheinlich in gleicher Weise betroffen wären. Auch eine Unterstützung durch Bund oder Länder ist nicht in großem Umfang zu erwarten, wenn ganz Deutschland und möglicherweise große Teile Europas betroffen sind. Auch das Landratsamt als unterste Katastrophenschutzbehörde wird nicht in der Lage sein, für alle betroffenen Einrichtungen Vorkehrungen zu treffen oder die Versorgung der gesamten Bevölkerung des Gebiets sicherzustellen.
Appell des Gouverneurs
Regionalkommandant Thomas Karmasin appelliert an die Eigenverantwortung der Bürger: „Gemeinsam schaffen wir es, die Folgen eines möglichen Stromausfalls so gering wie möglich zu halten. Neben der richtigen Vorplanung im Bereich der kritischen Infrastruktur ist die private Vorsorge eines jeden von uns von zentraler Bedeutung. Ich empfehle allen Bürgerinnen und Bürgern, sich für etwa zehn Tage nach und nach mit Lebensmitteln, Wasser, Hygieneartikeln, Medikamenten und Bargeld einzudecken.“
Welche Auswirkungen hat der Blackout auf die Bevölkerung?
Schäden an Licht, Heizung und Elektrogeräten. Bei Ausfall von Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten (Telefon, TV, Internet) bricht auch das Mobilfunknetz innerhalb von Minuten bis Stunden zusammen. Die Aufzüge bleiben stecken. Ampeln gehen aus, der Bahnverkehr stoppt. An Tankstellen kann kein Kraftstoff nachgetankt werden. Je nach Umfang der Notstromversorgung kann es zu Störungen bei der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung kommen. Lebensmittelgeschäfte schließen oder sind kurz nach der Wiedereröffnung ausverkauft. Ausfall elektronischer Zahlungssysteme, d.h. es kann nur noch bar bezahlt werden. Das Gesundheitswesen (Arztpraxen, Pflegeheime, Krankenhäuser, …) funktioniert nur sehr eingeschränkt, solange Notstrom vorhanden ist. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei arbeiten unter erschwerten Bedingungen, insbesondere Notrufe sind nicht mehr auf herkömmliche Weise möglich.
Wie können Sie vorsorgen?
Aufgrund zu erwartender Engpässe nach einem Stromausfall empfehlen wir, sich möglichst für zehn Tage mit Wasser und Lebensmitteln einzudecken. Dieser Vorrat muss nicht mit einem Einzelkauf beschafft werden, sondern kann Schritt für Schritt aufgebaut werden. Je nach Geschmack schlägt die Region folgende Mengen pro Person vor:
2x Brot (Dosen-, Krustenbrot,…) 4x Dosenwürste oder vegetarische Aufstriche 2x Nudeln (500g) 1x Reis (500g) 2x Kartoffelpüreepulver (350 g) 2x Haferflocken (500g), Grieß oder Müsli 2x H-Milch 2x Tomatensauce (500g) oder 4x Pesto 2x Sauerkraut (500g) oder anderes vitaminreiches Gemüse 2 x Mais (300 g) 2x Erbsen (300 g) 20 Liter Wasser
Außerdem wer will:
4x Dosenobst (z.B. Ananas, Kirschen, Pfirsiche…) 1 kg Milchprodukte, Hartkäse 1 kg Fisch, Wurst, Eier (z.B. Fischkonserven, Würstchen im Glas, Würstchen in der Dose,…) 0,5 kg Fette, Öle (Margarine, Olivenöl…) nach Belieben: Zucker, Honig, Nüsse, Marmelade, Süßigkeiten, verzehrfertige Konserven, Mehl, Brühe, Kekse, Salz,… Wenn Sie für die oben genannten Mengen nicht genug Platz haben, kaufen Sie entsprechend weniger. Ein paar Vorräte sind besser als keine Vorräte!
Es kann auch nützlich sein:
Campingkocher, Holzkohle-/Gasgrill, nur im Freien verwenden, Vergiftungsgefahr! Campingfackeln/Meeräschen/Taschenlampen mit Batterien, Kerzen mit Feuerzeugen/Streichhölzern Batteriebetriebenes Radio individuelle Medikation für 2 Wochen Kleine Scheine und Münzen einlösen Toilettenpapier (1-2 Packungen) Toilettenartikel (Seife, Zahnpasta, Duschgel, Deo etc.) Babyartikel (Windeln, Babynahrung, Milchpulver…) für mindestens 2 Wochen 2 Wochen Tierbedarf (Futter, Medizin, Einstreu…
Ausführliche Empfehlungen zur persönlichen Vorbereitung finden Bürgerinnen und Bürger auf den Internetseiten der Landesgeschäftsstelle unter www.lra-ffb.de/blackout (siehe auch nachfolgende Listen). Weitere Erläuterungen zum Thema finden sich beispielsweise auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (www.bbk.bund.de) oder der Aktion „Schritt für Schritt Krisenfit“ (www.step-fuer – step-crisis-fit.de). Neben Informationen zur Eigenvorsorge gibt es auch Handlungsempfehlungen und Checklisten für verschiedene Bereiche der kritischen Infrastruktur. Weitere aktuelle Nachrichten aus dem Raum Fürstenfeldbruck finden Sie unter Merkur.de/Fürstenfeldbruck.