Nach NRW-Landtagswahl: CDU und Grüne – Koalitionsvertrag muss in zwei Wochen sein Hendrik Wüst (CDU) und Mona Neubaur (Grüne), hier vor den ersten Sondierungsgesprächen. Foto: dpa / Rolf Vennenbernd
Düsseldorf Jetzt muss nachgebessert werden: CDU und Grüne wollen ihren Koalitionsvertrag in den nächsten zwei Wochen fertig haben. Ihre Botschaft: In den vermeintlichen Widersprüchen der Parteien liegt eine Chance. Hendrik Wüst soll bis Ende des Monats als Ministerpräsident wiedergewählt werden. CDU und Grüne in Nordrhein-Westfalen wollen die Koalitionsverhandlungen für die nächste Landesregierung zügig abschließen. Am 25. Juni wollen die jeweiligen Konferenzen ihrer Parteien über den Koalitionsvertrag beraten, der bis dahin in Kraft treten soll. Stimmen die Delegierten der Partei dem Entwurf zu, dann wird am 28. Juni der Ministerpräsident in den Landtag gewählt, und zwar: Hendrik Wüst (CDU). Am Freitag sprachen der nordrhein-westfälische CDU-Landesunterhändler und -präsident Hendrik Wüst und die Grünen-Unterhändlerin und -Vorsitzende Mona Neubaur. „Zwei Wochen offene, intensive und vor allem konstruktive Gespräche mit dem Wind eines ausführlichen Sondierungsergebnisses haben gezeigt, dass es eine gute und tragfähige Basis für einen erfolgreichen Abschluss der Koalitionsgespräche zwischen CDU und Grünen gibt“, sagte Wüst . . Bei diesem Bündnis gehe es um ein „klimaneutrales Industrieland, ein modernes, soziales und sicheres Nordrhein-Westfalen, eine Heimat in der Stadt und ein auch in Zukunft lebenswertes Land“. Seine Botschaft: „CDU und Grüne übernehmen Verantwortung für eine stabile Landesregierung in Nordrhein-Westfalen.“ Dennoch bleiben den Parteien intensive Tage gemeinsamer Arbeit, um Antworten auf „die zentralen Fragen unserer Zeit“ zu finden, so Wüst: „Die Versöhnung der vermeintlichen Gegensätze ist eine Chance für beide Partner – vor allem aber für uns Land.“ CDU und Grüne wollen am 25. Juni einen Koalitionsvertrag unterzeichnen Mona Neubaur erklärte, dass Nordrhein-Westfalen vor großen Herausforderungen stehe, die nachhaltige Antworten erfordern. „CDU und Grüne haben sich in den vergangenen Wochen darauf geeinigt, dass diese Antworten neue Bündnisse und Bündnisse erfordern“, sagte er. „Wir wissen, dass der vereinbarte Fahrplan einen ambitionierten Kurs vorgibt. Uns eint jedoch die Entschlossenheit, ihn gemeinsam erfolgreich zu gehen. Die sozial gerechte und klimaneutrale Transformation unserer Gesellschaft verlangt von uns, alte Gräben und historisch gewachsene Lager zu überwinden. „Wir sehen die Schwelle, an der wir jetzt stehen, nicht als Hindernis, sondern als Sprungbrett zur Bildung einer Koalition des Neuanfangs im Interesse der Menschen in Nordrhein-Westfalen.“ CDU und Grüne werden den Sprecher des Repräsentantenhauses bitten, die Plenarsitzung des Repräsentantenhauses, die vom 22. bis 24. Juni zusammentreten soll, knapp eine Woche vor der geplanten Ministerpräsidentenwahl zu vertagen. Der Landtag würde dann vom 28. bis 30. Juni tagen. Ihre Differenzen wollen sie als Chance sehen: Mit diesen Botschaften der Verhandlungsführer sind die Spekulationen darüber, ob die Koalitionsverhandlungen an unüberwindbaren Meinungsverschiedenheiten scheitern könnten, offenbar endgültig beigelegt. Schon mit dem raschen Abschluss der ersten Sondierungsgespräche zwischen CDU und den Grünen und dem raschen Beginn der Koalitionsgespräche waren solche Töne schon sehr leise geworden. Kurz nach der Landtagswahl betonte SPD-Spitzenkandidat Thomas Koutsati, dass sich zunächst Grüne und Christdemokraten zusammenschließen sollten. Und wenn das nicht klappt, wäre die SPD auch bereit, eine Regierung zu bilden – dann in einer Laternenkoalition mit der FDP. Letzterer wiederum lehnte diese Idee von vornherein ab. FDP-Spitzenkandidat und Landeschef Joachim Stamp hatte schon früh prognostiziert, dass NRW bis Ende Juni eine schwarz-grüne Regierung haben werde. Eine Vorhersage, die sich jetzt bewahrheitet.