Schick: Rücktritt beim Papst Anfang des Jahres eingereicht

In der Regel bieten Bischöfe nach Vollendung des 75. Lebensjahres dem Oberhaupt der katholischen Kirche ihren Rücktritt an. Schick schreibt, er habe Papst Franziskus bereits im Frühjahr um seinen Rücktritt gebeten: „Nach reiflicher Überlegung und Gebet und vielen Gesprächen mit meinem geistlichen Leiter habe ich mich bereits im ersten Quartal dieses Jahres entschlossen, den Papst um Entlassung von meinen Aufgaben zu bitten am 21. September 2022 nach 20 Jahren an der Macht.“ Papst Franziskus habe ihn jedoch zunächst gebeten, an Ort und Stelle zu bleiben, sagte Schick. „Nach wiederholter Begründung ist er dann Ende September meiner Bitte nachgekommen“, fährt er fort. Der Apostolische Nuntius verpflichtete ihn jedoch bis zum Fest Allerheiligen zur Geheimhaltung. „Das habe ich strikt eingehalten“, schreibt Schick: „Ab Allerheiligen bin ich nicht mehr im Amt des Erzbischofs von Bamberg, sondern im Dienst.“

„Ich habe meine Pflichten in der Erzdiözese erfüllt“

In seinem Schreiben weist Schick auf bevorstehende Entscheidungen im Erzbistum hin, um seinen vorzeitigen Rücktrittsantrag zu rechtfertigen. Er erwähnt insbesondere die Personalentscheidungen und die bevorstehende Umsetzung der Reformbeschlüsse des Synodalen Weges und des Globalen Synodalen Prozesses. „Ab Herbst 2022 wird es neue Entscheidungen und Projekte geben, die weit über die zwei Jahre bis zu meinem 75. Geburtstag hinausgehen“, heißt es in dem Schreiben. All das will Schick einem jüngeren Nachfolger überlassen, wie er sagt: „Ich habe meine Aufgaben im Erzbistum erfüllt und abgeschlossen.“

Die Reformvorschläge sorgten für Aufruhr

Chic schien in letzter Zeit des Büros nicht überdrüssig zu sein. Stattdessen machte er sich mit Reformvorschlägen einen Namen: Frauenordination zuzulassen, keine Zölibatspflicht für Priester und vor allem die Amtszeit von Bischöfen zu begrenzen. Schick gehörte zum Lager der Reformer auf dem deutschen synodalen Weg. Seine Äußerungen machten über Deutschland hinaus Schlagzeilen. Es mag auch eine Rolle gespielt haben, dass Schick ab 2006 15 Jahre lang Präsident der Weltkirchenkommission der Deutschen Bischofskonferenz war, er galt als „Außenminister“ der deutschen Bischöfe. In dieser Funktion reiste er viel. Und in Deutschland verteidigte er lautstark die Rechte des globalen Südens, der weltweit diskreditierten und verfolgten Christen. Zuletzt hatten Mitglieder von Schicks Kirchengemeinde Wallenfels umfangreiche Reformen auch der Kirchenstruktur gefordert, nachdem der dortigen Kirchengemeinde im Erzbistum Bamberg Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden waren.

Der Präsident der Bischofskonferenz würdigt Schick

Der Präsident der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, würdigte Schicks Arbeit. „Sie sind seit fast einem Vierteljahrhundert Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und haben sich engagiert eingebracht, die Debatten maßgeblich mitgestaltet und waren unsere sichere Autorität in allen Fragen des Kirchenrechts“, heißt es in einem Schreiben von die DBK. „Du bist dorthin gegangen, wo sonst niemand hinfährt: in Krisengebiete der Welt, an Orte, wo Elend möglich ist“, sagt Bätzing: „Dir war kein Weg zu weit, kein Land zu gefährlich, und es gab keinen extremen Schlafmangel ». Schick brachte Solidarität aus Deutschland in die Welt.

1975 wurde er in Fulda zum Priester geweiht

Ludwig Schick war 24 Jahre lang Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz. Mit 26 Jahren wurde er 1975 in Fulda zum Priester geweiht. Ab 1985 hatte er an der dortigen Theologischen Hochschule den Lehrstuhl für Kanonisches Recht inne, bis er 2002 zum Erzbischof von Bamberg ernannt wurde, eine Position, in der er oft als sehr volksnah anerkannt wurde. Nach Angaben des Bistums wird das Domkapitel schnellstmöglich einen Administrator wählen, der das Erzbistum leiten wird, bis der Papst einen Nachfolger ernennt.