Nach einem Messerangriff auf eine Betreuerin und ein Kind am Freitagmorgen an einer Eslinger Schule konnte die Polizei am Abend in Stuttgart einen 24-Jährigen vorläufig festnehmen. Bei dem Mann handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den “mutmaßlichen Tatverdächtigen”, teilten die Beamten mit.

Der Verdächtige wurde widerstandslos festgenommen

Der mutmaßliche Täter aus Eslingen ist in Stuttgart auf einen Passanten zugegangen und hat ihn gebeten, die Polizei zu rufen, weil er sich für die Messerattacke verantwortlich gemacht habe. Der Verdächtige wurde widerstandslos festgenommen. Angaben zu den Tatmotiven lagen laut Polizei zunächst nicht vor. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) dankte den Einsatzkräften für ihre professionelle Arbeit in der Nacht. Seine Gedanken sind bei den Verletzten und bei den Kindern und Betreuern, die das Verbrechen miterleben mussten. So berichtete der SWR vor dem Erfolg der polizeilichen Ermittlungen:

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Ablauf der Messerattacke in Eslingen

Nach Angaben der Polizei wurde der mutmaßliche Täter beim Betreten der Schule von einem Mitarbeiter angesprochen. Darauf reagierte er jedoch nicht, sondern rannte in den Keller und griff das Mädchen und die Betreuerin mit einem Küchenmesser an und verletzte ihn schwer. Bei der Durchsuchung rund um die Schule fand die Polizei auch ein Messer, bestätigte ein Polizeisprecher. Es ist jedoch nicht sicher, ob er auch die Mordwaffe war.

Angriff auf die Katharinenschule

Gegen 8 Uhr wurden zwei Verletzte an der Katharinenschule in Esslingen der Polizei gemeldet. Laut Ermittlern handelt es sich dabei um ein siebenjähriges Mädchen und ihre 61-jährige Betreuerin. Die Polizei sagte, sie seien verletzt worden. Am Freitagabend berichtete SWR-Reporterin Bernice Tshimanga über die Lage vor Ort:

Video-Download (8,5 MB | MP4) Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden etwa 20 Kinder in der Grundschule betreut. Kinder, die zum Tatzeitpunkt bereits in der Schule waren, würden psychologisch betreut. Auch das verletzte Mädchen nahm an der Veranstaltung teil. Unterstützung bietet nach Informationen des SWR der Stadtjugendring Esslingen. In welcher Beziehung die Frau zu dem Kind und dem Täter steht, ist noch unklar.

Fahndung nach Verdächtigen – Gerichtsmediziner beenden die Arbeit

Der Verdächtige flüchtete nach dem Angriff. Die Polizei hatte mit mehreren Polizisten nach ihm gesucht. Sogar ein Hubschrauber war im Einsatz. Die Polizeimediziner hatten am Nachmittag ihre Arbeit an der Schule beendet. Der Bereich war nicht mehr gesperrt.

Beglaubigung in Eslingen

Auch im Bereich der Stadt Esslingen wurden unmittelbar nach der Tat Personenkontrollen durchgeführt, da die Polizei davon ausging, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Fußgänger handelte. An den Ermittlungen beteiligte sich auch die Bundespolizei, die Bahnhöfe und öffentliche Verkehrsmittel überwachte. Die Polizei durchsuchte Esslingen mit einem Großaufgebot nach dem Flüchtigen – auch an der Katharinenschule. dpa Bildfunk Picture Alliance / dpa / SDMG | SDMG / Kohls

Verletzter schwebt nicht in Lebensgefahr

Laut Polizei wurden die Frau und das Kind in eine Klinik gebracht. Es besteht keine Lebensgefahr. “Diese Tat ist schrecklich und sie betrifft auch die Schüler, die dabei waren und gesehen haben, was passiert ist.” Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) äußerte in einer Stellungnahme ihre Enttäuschung über die Ereignisse in Esslingen. Er dankte den Einsatzkräften vor Ort und wünschte den beiden Verletzten alles Gute. Die Vorgeschichte des Verbrechens ist noch unklar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Eslingen laufen auf Hochtouren. Nach der Festnahme des 24-Jährigen solle am Samstag über eine mögliche Untersuchungshaft entschieden werden, teilte die Polizei am Freitagabend schließlich mit.