Das wollen deutsche Psychotherapeuten. Alle legalen Arzneimittel sollten nur an Erwachsene verkauft werden dürfen. Eine der vielen Forderungen der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), die Drogen- und Suchtpolitik in Deutschland radikal zu ändern. Konkret hieße das: kein Bier mehr für 16-Jährige (wie bisher). Nicht einmal Radfahrer.
„Alkohol ist im Vergleich zu Cannabis die gefährlichste Droge und sollte daher beim Verkauf mindestens gleich behandelt und nicht vor dem 18. Lebensjahr verkauft werden“, sagt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, bei BILD. Linda Heitmann (39), Berichterstatterin für Drogenpolitik und Grüne Sucht im Bundestag, unterstützt die Initiative. Sie bei BILD: „Es sind hinreichende medizinische Gründe bekannt, die in unkontrollierbarer Weise gegen den Alkoholkonsum von Jugendlichen sprechen.“ Es sei “richtig und wichtig”, die 18+-Pflicht für Psychotherapeuten in der Ampelregierung zu diskutieren. Der Grünen-Politiker begrüßt auch die Initiative des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht und Drogen, Burkhard Blienert (56, SPD), der das sogenannte „Begleitgetränk“, also den Konsum von Alkohol im Beisein der Eltern, abschaffen will Alter von Jahren. 14. „Für mich gab es im Februar viele medizinische Argumente dafür, das gesetzliche Mindestalter für Bier, Wein und Sekt auf 18 anzuheben“, hatte Blienert selbst im Februar vorgeschlagen. Die Ampel stimmt nicht ganz mit dem Thema überein! Kristine Lütke, 39, drogenpolitische Sprecherin der FDP, sagte: „Als Leuchtturmbündnis wollen wir das aktive Wahlalter auf 16 absenken, weil wir jungen Menschen zutrauen, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen – das muss so sein.“ mit Alkohol”, sagte er zu BILD. Er glaubt, dass, wenn Gruppenzwang und Geheimhaltung zu übermäßigem Alkoholkonsum führten, das Verbot den gegenteiligen Effekt haben könnte. Stattdessen will er sich auf die Prävention konzentrieren: „Dazu sind die aktuellen gesetzlichen Regelungen angemessen, wir müssen zunächst die gesundheitliche Leistungsfähigkeit des Einzelnen im Bereich der Sucht- und Suchtprävention stärken.“

Was Psychotherapeuten noch fordern

Die Bundespsychotherapeutenkammer fordert eine komplette Überarbeitung der Drogenpolitik in Deutschland. Präsident Munz erklärt: „Ohne Stigmatisierung und im Gegenteil Informationen über die Folgen des Konsums und wo man um Hilfe bitten kann. Das kann bereits in der Schule beginnen. „Bier und Wein sollten nicht verteufelt, sondern anders und gefahrenbewusster behandelt werden.“ Ziel: „Missbrauch und Sucht reduzieren“. Aus Sicht des Experten würden vor allem Beispiele aus Skandinavien zeigen, dass „höhere Steuern den Verbrauch deutlich senken können“. Zudem wollen Psychotherapeuten die Beschaffung von Alkohol immer schwieriger machen. Erst Ende Mai forderte die Bundesärztekammer in Bremen eine risikoabhängige Erhöhung der Arzneimittelsteuer, ein Werbeverbot und eine zeitliche Begrenzung des Verkaufs.