Wien. Am Montagmorgen ist es wieder passiert. Kurz nach acht blieben sie selbst mitten auf dem Burgring stecken. Diesmal waren es zwei der Klimaaktivisten. In orangefarbene Sicherheitswesten gekleidet, saßen sie auf der Straße, um Autos unvorhersehbar im dichtesten Verkehr am frühen Morgen anzuhalten. Erst als die Polizei eintraf, um die mit Sekundenkleber verklebten Hände mit Kellen und Lösungsmittel vom Asphalt zu befreien, und die Aktivisten sie wegzogen, konnten Autofahrer ihre Fahrt fortsetzen. „Wir sind nicht gegen Autofahrer“, sagt Anna Sieber, Aktivistin der „Last Generation“-Bewegung, gegenüber „Presse“. Die Aussage weckt Skepsis, wenn man an die Szenen der letzten Blockaden denkt: Franz-Josefs-Kai, Gurtel, Eingang West, Verteilerkreis. Wenn Autos nicht behindert werden, was will die Bewegung, die sich Anfang des Jahres gebildet hat? Wer sind die Menschen, die immer wieder auf der Straße stecken bleiben?