Die FPÖ fordert eine Überprüfung der Sicherheitsstrategie und eine Erhöhung des Militärbudgets Die revidierte Einschätzung der Gefahrenlage ist bei der Überprüfung der österreichischen Sicherheitsstrategie unter Einbeziehung aller im Zentralkomitee des Nationalrates vertretenen Parteien zu berücksichtigen (2414/A (E)). Dieser ist laut FPÖ-Antrag mehr als zehn Jahre alt und enthält keine aktuellen Bedrohungsszenarien, wie sie etwa durch den Krieg in der Ukraine oder die Gefahr eines Stromausfalls entstehen. Volker Reifenberger (FPÖ) erklärte im Ausschuss, dass nach den „ernsten Turbulenzen“ der geopolitischen Lage die Inhalte der österreichischen Sicherheitsstrategie nicht mehr der aktuellen Bedrohungslage entsprächen. Es hat einfach einen historischeren Charakter. Nicht nur der Krieg in der Ukraine habe zu einem Paradigmenwechsel geführt, sondern auch die Entwicklung der Digitalisierung, ergänzte Robert Laimer (SPÖ), der sich für die Umsetzung einsetzte. Friedrich Ofenauer (ÖVP) stimmte zu, dass wir derzeit ein „Momentum in der europäischen Sicherheitsarchitektur“ erleben. Die aktuelle Bedrohungslage hat das öffentliche Bewusstsein für die Landesverteidigung geschärft, was es der Politik erleichtert, die notwendigen Entscheidungen zugunsten der militärischen Leistungsfähigkeit Österreichs zu treffen. Offenauer wies darauf hin, dass bereits Gespräche über Maßnahmen in diese Richtung geführt würden, etwa im Rahmen des „Strategischen Kompasses“, und schlug daher eine Verschiebung vor. Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS) bestätigte Ofenauer, sagte aber, dass dies der Grund sei, warum die Sicherheitsstrategie schnell überprüft werden müsse. David Stögmüller (Grüne) entgegnete, dass erst die notwendigen Haushaltslinien genehmigt werden müssten, bevor eine parlamentarische Debatte über die Sicherheitsstrategie stattfinden könne. Ein Argument, das Hoyos-Trauttmansdorff widerlegte, weil er die Situation umgekehrt sah. In einem weiteren Vorschlag unterstützt die FPÖ ein Sonderinvestitionspaket für die Streitkräfte von 1 Mrd. Hubert Fuchs (FPÖ) verwies auf das Vorgehen der Bundesregierung, die mit einem Sonderhaushalt von 100 Milliarden Euro massiv aufrüsten und in den kommenden Jahren mehr als 2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für militärische Angelegenheiten ausgeben werde. Auch das Österreichische Bundesheer hatte dringenden Investitionsbedarf, nicht nur nach dem Krieg in der Ukraine. Fuchs fragte, warum das Bundeshaushaltsrahmengesetz nicht entsprechend geändert worden sei. Andreas Hanger (ÖVP) bekundete “volle Unterstützung” für den Antrag der Freiheitlichen, sah aber zwei Schwächen, die ihn veranlassten, eine Verschiebung zu beantragen. Einerseits ist das Sonderinvestitionspaket von 1 Milliarde Euro aufgrund der Fristen für militärische Beschaffungsverfahren technisch kaum umsetzbar, andererseits hat sich der Verteidigungsminister mit 1,5 % bereits ambitioniertere Ziele für militärische Angelegenheiten gesetzt Bruttoinlandsprodukt von nur 1%. David Stögmüller bestritt, dass es sinnvoll sei, 1 Milliarde Euro in ein System ohne konkreten Zeitplan zu „stecken“, wo Gelder in die falschen Kanäle geleitet werden könnten. Der Antrag verdeutliche das „Dilemma“ der vergangenen Jahrzehnte, in dem die Sozialversicherung immer wieder gegen die Militärsicherheit eine Rolle gespielt habe, sagte Claudia Tanner. Es gebe klare Investitionspläne zur Haushaltssicherung über Legislaturperioden hinaus. Wiederherstellung des achtmonatigen Grundwehrdienstes Eine weitere Verbesserung der Kampffähigkeit des Heeres – insbesondere in der Miliz – erwarten die Liberalen durch die Wiedereinführung des achtmonatigen Grundwehrdienstes in das 6 + 2-Monats-Modell, wodurch Wehrpflichtübungen wieder vollumfänglich möglich würden (2416/A (MI) ) . Bewerber Reinhard Eugen Bösch (FPÖ) bezeichnet die Verkürzung des Grundwehrdienstes auf sechs Monate als „unverantwortlich“. Dies führte zu einem “dramatischen Defizit” bei den Milizverbänden und Verbänden und fügte der Armee dauerhaften Schaden zu. Laut Bösch würde nur die Miliz der Armee erlauben, die erforderliche Einsatzkraft zu erhöhen. Als Milizsoldat sieht sich Volker Reifenberger (FPÖ) mit einem “dauerhaften Verfassungsbruch” konfrontiert, der eine Unterfinanzierung und Unterbesetzung der Bundeswehr bedeutet. Bleibt diese Situation ungelöst, besteht die Gefahr, dass der letzte Kern der Miliztruppen durch die „Massenalterung“ verschwindet. Das Bundesheer sei nur ein Berufsheer mit Wehrpflichtigen als “billigen Systemerhaltern”, erklärte Riefenberger mit Blick auf die “Potemkinsche Miliz”. David Stögmüller (Grüne) entgegnete, die Verlängerung der Wehrpflicht würde nichts an der „sinnlosen“ Struktur ändern. Dies wird durch die geringe Zahl der Freiwilligen belegt. Verteidigungsministerin Tanner sagte, sie beabsichtige, die Anreizsysteme der Milizen zu verbessern. Bedeutende erste Schritte in diese Richtung wurden bereits unternommen, wie zum Beispiel die Kaderfortbildungsprämie, aber auch viele andere Attraktivitätsmaßnahmen sind angedacht. Gesetz über die Entwicklung der Streitkräfte Bisher ignorierte die Bundesregierung die “katastrophale Lage und dramatische Unterfinanzierung” der Bundeswehr und kritisierte die Freiheitlichen in einer Gesetzesinitiative (2545/A). Zur Erfüllung ihrer verfassungsmäßigen Aufgabe der militärisch-nationalen Verteidigung benötigen die Streitkräfte langfristige wirtschaftliche Planungssicherheit. Dies könne nur geschehen, wenn der Haushalt “über Legislaturperioden und Regierungswechsel hinaus” für mehrere Jahre in angemessenem Umfang gesichert sei, heißt es in der Anfrage. Die FPÖ schlägt daher ein Bundesgesetz zur langfristigen Finanzierung der Entwicklung des Österreichischen Bundesheeres (SEG) vor. Das SEG soll unter anderem vorsehen, dass mindestens ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die militärische Landesverteidigung verwendet wird und dass die Bundesregierung dem Nationalrat jährlich einen Bericht über die Entwicklung der Bundeswehr vorlegt. Mit dieser Umsetzung wolle sich die Regierung die Hand reichen, erklärte der Vorsitzende des Bösch-Ausschusses, um sicherzustellen, dass sie ihre Ankündigungen auch umsetzen könne. Im Finanzrahmen des Gesetzes seien schließlich „keine Euros mehr“ für die militärische Landesverteidigung kalkuliert worden. Manfred Hofinger (ÖVP) hat wegen bereits geplanter Budgeterhöhungen des Bundes eine Stundung beantragt. NEOS wollen eine Idee für die finanzielle Verwendung des Landesverteidigungshaushalts Der russische Einmarsch in die Ukraine hat einen militärisch-strategischen Paradigmenwechsel eingeleitet, wonach praktisch jeder Waffengattung nach dem „politisch zeitgemäßen Prinzip des Verwässerns“ mit mehr finanziellen Mitteln gedient werden muss, erklärt Douglas Hoyos Trauttmansdorff in einer Vorschlagsanalyse ( 2371A / (E)). Was fehlt, ist eine Analyse möglicher Szenarien, für die bestimmte Waffentypen realistischerweise benötigt werden, sowie die erforderlichen finanziellen Mittel. Sie fordert daher den Verteidigungsminister auf, eine Analyse mit nach Eintrittswahrscheinlichkeiten sortierten Entwicklungsszenarien vorzulegen, einen Kosten-Nutzen-Vergleich der verschiedenen Waffentypen zur Zielerreichung für jedes Szenario zu erstellen und einen Vergleich zwischen Zielerreichung in einem eigenständige Entwicklung des Bundes und eine gemeinsame Entwicklung hin zu einer für die Schaffung eines europäischen Bündnisses. Darüber hinaus muss geprüft werden, welche Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen durch die Bündelung verschiedener Waffenarten mit GSVP-Partnerländern erreicht werden könnten. Wolfgang Brandstätter (NEOS) war überzeugt, dass dies ein Antrag sei, den niemand ablehnen könne. Er verwies auf Berichte im russischen Fernsehen, die ein hohes Maß an Aggression zeigten, und betonte, dass auch Bedrohungsanalysen einbezogen werden sollten. David Stögmüller (Grüne) stimmte den im Vorschlag gemachten Punkten zu, wies aber darauf hin, dass es eines parlamentarischen Prozesses bedürfe, um diese umfassende Analyse auszuhandeln. Er bat um einen Aufschub. Anhörung über die Position des Stabschefs im Nationalen Verteidigungsausschuss Als Gegenleistung für die Unterstützung aller Fraktionen zur Aufstockung des Landesverteidigungshaushalts wird Verteidigungsministerin Klaudia Tanner …