Syphilis wird meistens bei Männern diagnostiziert, die sich beim Sex mit einem anderen Mann anstecken. Auch durch gemeinsam genutzte Spritzen während des Drogenkonsums ist eine Übertragung leicht möglich. Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung mit Antibiotika sind die Heilungschancen gut. Unbehandelt kann Syphilis ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Syphilis: Anzeichen einer Geschlechtskrankheit
Syphilis verläuft in mehreren Stadien und kann daher unterschiedliche Vorzeichen haben. Mediziner unterscheiden zwischen Früh- und Spätsyphilis. Die Frühphase wiederum unterteilt sich in die Primär- und Sekundärphase. In einigen Fällen kann Syphilis keine Symptome haben, was die Diagnose erschwert.
Frühsyphilis:
Im ersten Stadium treten unmittelbar nach der Ansteckung keine Symptome auf. Nach etwa 14 bis 24 Tagen, im Primärstadium, treten Knötchen an der Körperstelle auf, in die der Erreger eingedrungen ist. Bei Männern können beispielsweise die Eichel oder die Penisrille betroffen sein. Bei Frauen können Klumpen an den Schamlippen, dem Vorhof, dem Gebärmutterhals oder der Klitoris auftreten. Je nach Sexualpraxis können jedoch auch andere Bereiche betroffen sein – zum Beispiel Zunge, Nase, Lippen, Mundhöhle, Rachen, Anus oder Rektum. Die Knötchen können sich nach ein bis zwei Wochen zu einem schmerzlosen Geschwür entwickeln. Zudem können nach zwei bis drei Monaten im Sekundärstadium grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen auftreten. Besonders charakteristisch sind Haut- und Schleimhautveränderungen, die sich in Form von schuppigen oder eitrigen Bläschen zeigen können. Betroffene Schleimhäute sind rötlich oder grauweiß.
Spätsyphilis:
In der dritten Phase können sich nach Jahren am ganzen Körper Geschwüre bilden. Organe und das Nervensystem können geschädigt werden, es drohen Taubheit, Blindheit und Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Aufgrund guter Behandlungsmöglichkeiten ist dieser Fall jedoch sehr selten.
Behandlung von Syphilis
Syphilis wird normalerweise mit einem Antibiotikum behandelt, am häufigsten mit Penicillin. Das Medikament wird entweder in den Muskel injiziert oder in schweren Fällen als Infusion in eine Vene verabreicht. Bei einer Penicillinallergie kommen auch andere Wirkstoffe wie Doxycyclin oder Erythromycin in Betracht. Wird die Erkrankung gleich zu Beginn und in den ersten beiden Stadien behandelt, dauert die Behandlung etwa zwei bis drei Wochen. In späteren Stadien dauert die Behandlung in der Regel länger.
Prävention von Syphilis
Kondome und Präservative tragen zum bestmöglichen Schutz vor einer Ansteckung bei. Diese bieten jedoch keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Ansteckung. Wenn Sie vermuten, dass Sie Syphilis haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ein Bluttest kann verwendet werden, um festzustellen, ob Sie infiziert sind. Wenn bei Ihnen Syphilis diagnostiziert wird, muss die Infektion dem RKI gemeldet werden, da die Ausbreitung in Deutschland überwacht wird.