Von den Autoren der BZ 

Am frühen Freitagmorgen beeinträchtigten Warnstreiks den easyjet-Flugverkehr am Hauptstadtflughafen BER. „Die ersten Flüge sind gescheitert“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Holger Rößler heute Morgen. “Wir erwarten ein verhandelbares Angebot des Unternehmens.” Seit der letzten Verhandlungsrunde Mitte Mai ist nichts passiert. Zuvor hatte die Gewerkschaft rund 450 Kabinenarbeiter des Unternehmens aufgefordert, die Arbeit am Standort Schönefeld zwischen 5 und 17 Uhr einzustellen. und 10 Uhr Laut Easyjet müssen in diesem Zeitraum etwa 20 Morgenflüge gestrichen werden. Der verbleibende Flugplan mit rund 130 Flügen zum und vom BER muss jedoch weitgehend aufrechterhalten werden. Die Gewerkschaft fordert eine Entschädigung für die aktuellen Preiserhöhungen, aber mindestens fünf Prozent mehr Gehalt und eine Pauschalabfindung in Höhe des Monatsgehalts inklusive der Schichtzulage und der sogenannten Branchenzulage. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31.12.2022. „Zu hohe Preise und die große Mehrbelastung des Schiffes durch die chaotische Wiederanlaufphase der gesamten Branche zeigen, dass unsere Forderungen mehr als berechtigt sind“, sagte Rößler. Easyjet hat kürzlich angekündigt, seine in Berlin ansässige Flotte ab Oktober von 18 auf elf Flugzeuge zu reduzieren. Als Gründe nannte die Airline eine unerwartet schwächere Erholung der Nachfrage und steigende Flughafenentgelte. Easyjet will sich auf profitable Strecken konzentrieren. Etwa 275 Mitglieder der Cockpit- und Kabinenbesatzung müssen möglicherweise teilnehmen. Easyjet war seit der Insolvenz von Air Berlin im Jahr 2017 die größte Fluggesellschaft der Hauptstadt, verfügte aber nach Ausbruch der Coronavirus-Krise im Jahr 2020 über fast die Hälfte seiner Flotte von 34 auf 18 Flugzeuge. Themen: BER-Warnstreik am Flughafen Easyjet