Mona Jäger
       Stellvertretender Chefredakteur von News and Internet Policies.       

Zu den mutmaßlichen Kriegsverbrechen russischer Soldaten in Bhutan sagte Schröder: „Das muss untersucht werden.“ Allerdings glaubt er, dass die Befehle nicht von Putin kamen, sondern von unteren Ebenen. Parteichefin Saskia Esken sagte weiter: “Schröder verdient sein Geld mit der Arbeit für russische Staatsunternehmen, und es ist völlig absurd, Wladimir Putin gegen den Vorwurf des Kriegsverbrechens zu verteidigen.” Auf die Frage, ob Schröder zurücktreten solle, sagte Esken: „Schrτερder war bei den Sozialdemokraten ‚völlig isoliert‘“, sagte Lars Klingbail, Co-Vorsitzender der Partei, der Anfang März abgesetzt und ihm das Essen von Lokalen verboten wurde.

Und dann gibt es diese russischen Vereinbarungen

Das Verhältnis zwischen Schröder und der Partei war freilich nie einfach. Genauer gesagt: Es war schon immer schwierig. Er kämpfte zunächst um Parteifreunde, um für die Kanzlerkandidatur zu kandidieren. Dann folgte der Triumph des Eingangs zum Kanzleramt. Aber der Kanzler und die Kanzlerpartei blieben ein Bündnis der Möglichkeiten. Was der SPD zum Verhängnis wurde, waren Arbeitsmarktreformen. Rund 15 Jahre lang machten sie die SPD für den Niedergang der Partei verantwortlich – und damit Schröder. Und dann gibt es diese russischen Vereinbarungen. Schröder hatte das Kanzleramt wenige Tage zuvor verlassen, als bekannt wurde, dass er Vorsitzender des Aktionärsausschusses und Mitglied des Aktionärsausschusses der Gazprom-Tochter Nord Stream werden würde. Es war der erste von vielen Jobs, die Schröder in Putins Energieimperium übernehmen würde. Die SPD war noch nie davon begeistert. Aber in der Öffentlichkeit warst du nicht begeistert. Ganz zu schweigen davon, dass Schröder aufgefordert wurde, zurückzutreten oder sogar die SPD zu verlassen. Auch nicht nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014. Stattdessen wurde ein Vergleich geschlossen. Aufmunterung vor der Wahl: beim Sonderparteitag der Partei 2017 in Dortmund: Bild: ddp Wenn jetzt viele behaupten, Schröder sei nur ein Geschäftsmann, der zufällig Mitglied der SPD ist, dann täuscht dieser Eindruck. Denn die SPD und Schröder waren sich in den vergangenen Jahren wieder deutlich nähergekommen. Trotz der offenen Freundschaft zwischen Schröder und Putin. Auch Schröder selbst äußerte sich gegenüber der FAZ verwundert darüber, dass sein Engagement in der russischen Energiewirtschaft zuvor nicht von der SPD kritisiert worden sei. „Was die Kontakte zur SPD betrifft, habe ich keinen Grund zur Klage. „Ob der eine oder andere das lieber vergisst, steht mir nicht zu“, sagte Schröder der FAZ. Es war Sommer 2017, Martin Schultz kandidierte für die Kanzlerschaft und wieder einmal lief es nicht rund für die SPD. In den Umfragen vor der Bundestagswahl lag er deutlich hinter Union und Angela Merkel. Die SPD tat dann, was sie oft tat, wenn es ihnen nicht gut ging: Sie brachte die Bühnensau auf die Bühne. Eisenbieger. Deshalb bat Schultz Schröder, auf dem Sonderparteitag der Partei in Dortmund eine Rede zu halten.