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Der Bochumer Wohnimmobilienkonzern sieht sich für die Gesamtjahresprognose auf Kurs. Der DAX-Konzern ist bereits zuversichtlich, eine Prognose für das nächste Jahr abzugeben. Allerdings sieht dieser aufgrund steigender Baupreise und steigender Zinsen deutlich weniger Modernisierungsinvestitionen vor als in diesem Jahr. Die Gruppe erwartet auch, dass der FFO-Betriebsgewinn – der Schlüssel zur Dividende – leicht unter dem Vorjahr liegen wird. Der Zusammenschluss mit der Berliner Deutsche Wohnen laufe „sehr gut“. Die Gruppe sieht nun Synergiegewinne von 135 Millionen Euro pro Jahr ab 2025, zuvor angekündigt, rund 105 Millionen Euro pro Jahr ab 2024. Im Zeitraum Januar bis September steigerte die Vonovia SE das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (gesamtes bereinigtes EBITDA) von 1,541 Mrd. € auf 2,11 Mrd. €. Erstmals steuerte die Deutsche Wohnen ein EBITDA von knapp 530 Mio. Euro bei. Der FFO – ein in der Immobilienbranche wichtiger Betriebsgewinn nach laufenden Zinsen und Steuern, aus dem die Dividende gespeist wird – stieg um 35 % auf 1,578 Milliarden Euro. es waren 1,98 € je Aktie nach 1,90 €. Der Gesamtumsatz stieg um 31 % auf 4,62 Milliarden Euro. Unter dem Strich war sowohl in den neun Monaten als auch im Quartal ein deutlicher Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Negativ wirkten sich unter anderem deutlich niedrigere Bewertungsergebnisse im Segment Investment Properties, höhere Abschreibungen und Wertminderungen auf nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen aus. Auch der Materialaufwand war im dritten Quartal deutlich höher. Insgesamt sank der den Anteilseignern zurechenbare Nettogewinn im Zeitraum Januar bis September deutlich auf 2,045 Milliarden Euro gegenüber 3,783 Milliarden im Vorjahr. es waren 2,60 Euro je Aktie nach 6,22 Euro. Allein im dritten Quartal gab es einen Rückgang von 1,176 Milliarden Euro auf 329,1 Millionen Euro oder 0,42 Euro je Aktie von 1,92 Euro.

Vonovia sieht für 2023 einen Rückgang der FFO- und Modernisierungsinvestitionen

Vonovia wagt bereits jetzt eine Prognose für 2023, die allerdings die veränderten Rahmenbedingungen wie den rasanten Anstieg der Baukosten und die weltweiten Zinserhöhungen der Notenbanken berücksichtigt. Demnach plant der Bochumer Wohnimmobilienkonzern, die Investitionen in die Bestandsmodernisierung im nächsten Jahr zu halbieren – von bisher geplanten 1,0 Mrd. Euro auf rund 500 Mio. Euro in diesem Jahr auf 1,1 Mrd. Euro. „Die Baupreis- und Zinsentwicklung lässt derzeit viele Modernisierungs- und Neubauprojekte nicht zu angemessenen Konditionen zu“, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. Dabei solle sich der Konzern auf „Maßnahmen mit besonders positiver Wirkung auf die Miete inklusive Heizung“ konzentrieren. Aufgrund höherer Material- und Energiekosten geht das Kalkül, Mieten bezahlbar zu halten, nicht auf. Um Unsicherheiten zwischen Vermietern und Mietern abzubauen, brauche es „verbindliche Rahmenbedingungen und eine verlässliche Finanzierung“. Die Vonovia SE prognostiziert für 2023 einen für die Dividende maßgeblichen FFO – ein operatives Ergebnis nach laufenden Zinsen und Steuern – leicht unter dem Niveau von 2022 – hierfür ist die Zins- und Steuerentwicklung maßgeblich. Auf der anderen Seite sieht der DAX-Konzern ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) leicht über dem Wert von 2022 und plant zudem ein leichtes Umsatzplus zwischen 6,8 und 7,4 Milliarden Euro – ab dem 6. Monat geplant für 2022 0,2 ​​bis 6,4 Milliarden Euro. Vonovia sieht die Neubauinvestitionen 2023 bei 350 Millionen Euro, wenig verändert gegenüber den für 2022 geplanten 300 bis 400 Millionen Euro. Insgesamt habe Vonovia mit der Restrukturierung in den vergangenen Jahren einen „guten Start“ hingelegt. Der Wert liegt jährlich um das Dreifache über dem Bundesdurchschnitt und der Gebäudebestand befindet sich bereits in einem „sehr guten“ energetischen Zustand.

Tochtergesellschaft Vonovia Deutsche Wohnen im FFO I gesunken;

Die Vonovia-Tochter Deutsche Wohnen hat in den ersten neun Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein niedrigeres operatives Ergebnis erzielt. Die weiterhin im MDAX notierte Deutsche Wohnen AG hatte für das laufende Jahr eine Reduzierung ihrer Funds from Non-Sales Operations (FFO I) angekündigt. Auf Basis vorläufiger Zahlen betrug der FFO I – also das operative Ergebnis nach laufenden Zinsen und Steuern – für den Zeitraum Januar bis September 413,3 Millionen Euro oder 0,92 Euro je Aktie. Vergleichszahlen legte das Unternehmen nicht vor, wies aber im Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2021 einen FFO I von 422,2 Millionen Euro bzw. 1,12 Euro verwässert und 1,22 Euro je Aktie aus. Der Net Asset Value (NAV) lag Ende September 2022 bei 22,8 Milliarden Euro, was einem NAV je Aktie von 57,39 Euro entspricht. Das Immobilienportfolio der Deutsche Wohnen umfasste zum Bilanzstichtag insgesamt rund 140.000 Wohneinheiten. Ein Jahr zuvor, am 30. September 2021, hatte der NAV 21,2 Milliarden oder 53,32 Euro je Aktie betragen. Die Veröffentlichung der endgültigen Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022 ist für den 8. November 2022 geplant. Vonovia hält ab Oktober 2021 knapp 88 % der Stimmrechte an der Deutsche Wohnen, für die der DAX-Konzern 18,4 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt hat. Die Integration der Deutsche Wohnen soll Anfang 2023 abgeschlossen werden.

So reagiert die Vonovia-Aktie

Ein solider Quartalsbericht gab der vielgeschmähten Vonovia-Aktie am Freitag Auftrieb. Auch die zurückhaltenden Aussagen des Immobilienkonzerns zum Jahreswechsel wurden von Analysten angesichts schwacher Aktienkurse nicht ernst genommen. Über XETRA notierte die Vonovia-Aktie schließlich um 7,22 % höher bei 22,72 €. Diese charttechnische Linie bezieht sich auf den kurzfristigen Trend und liegt aktuell bei etwa 21,20 €. Analyst Julian Livingston-Boot von der kanadischen Bank RBC sieht in den Neunmonatszahlen keine wirklichen Neuigkeiten, spricht aber von einem insgesamt soliden Geschäftswachstum. Der Ausblick von Vonovia für 2023 sei zwar etwas niedriger als seine Schätzungen, aber im Kontext des Aktienkurses nicht signifikant, fügte er hinzu. Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 50 Prozent verloren und gehört damit zu den schwächsten im Dax. Goldman-Sachs-Analyst Jonathan Kownator erwartete auch, dass die Aussagen des Managements für das nächste Jahr die Aktie kaum bewegen würden. Er sieht die Daten weitgehend im Einklang mit den Erwartungen und bleibt hinsichtlich des Potenzials der Aktie optimistisch, die auf seiner „Conviction Buy List“ steht. Das Kursziel liegt bei 33,30 Euro, sieht also noch Luft nach oben von knapp über 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs. Besonders positiv ist laut Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank, dass sich „der Ausblick für 2022 voll bestätigt“. Auch das obere Ende der Zielpreise für Umsatz und Betriebsergebnis dürfte erreicht werden. Auch der erwartete leichte Rückgang des operativen Ergebnisses (FFO) im nächsten Jahr ist nicht überraschend. Dies spiegele sich „bereits im aktuellen Marktkonsens wider“, schreibt er und verweist auf durchschnittliche Analystenschätzungen von Bloomberg. Demnach wird für 2022 ein FFO je Aktie von 2,58 Euro erwartet, der 2023 voraussichtlich auf 2,52 Euro sinken wird. FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX) Ausgewählte Hebelprodukte der Vonovia SE (ehemals Deutsche Annington) Mit einem Knockout können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel aus und wir zeigen Ihnen die passenden offenen Produkte der Vonovia SE (vormals Deutsche Annington) Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen Keine Daten

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Bildnachweis: Vonovia SE