Im privaten Bereich

Der erste Verdachtsfall soll sich nicht direkt im Kindergarten ereignet haben. Vielmehr wird einer Erzieherin vorgeworfen, einen noch minderjährigen Jugendlichen aus dem privaten Umfeld missbraucht zu haben. Im Rahmen ihrer Ermittlungen informierte die Polizei die MA 10 vor etwa zwei Wochen.

Zweiter Verdachtsfall im Kindergarten

Der zweite Fall betrifft den Verdacht auf Kindesmissbrauch durch eine Erzieherin, der sich angeblich im Kindergarten ereignet haben soll. Wann genau, weiß die MA 10 noch nicht. Besorgte Eltern wandten sich an eine Kinderschutzorganisation, die ihrerseits am vergangenen Montag die MA 10 informierte. Weitere Details (z. B. die Standorte der betroffenen Kindergärten) konnten oder wollten am Mittwoch nicht veröffentlicht werden – unter Berufung auf die Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre aller Beteiligten.

In einen Bürojob versetzt

„In beiden Fällen wurden die verdächtigten Lehrer (es sind Männer, wohlgemerkt) sofort aus dem Kinderdienst entfernt und ins Büro versetzt“, sagt Kurt Burger, stellvertretender E-Mail-Leiter der MA 10. Sie haben auch eine eigene Hotline, mit der sie kommunizieren kann. Die Ermittlungen sind in beiden Fällen unterschiedlich verlaufen: Im ersten Fall wurde bereits eine Tatbestandsaufnahme an die Staatsanwaltschaft übermittelt.

Interne Untersuchungen

Beim zweiten Fall sind Sie noch nicht so weit: Die interne Untersuchung laufe noch, sagt Ingrid Pöschmann von der MA 11 (Kinder- und Jugendhilfe). Das bedeutet: In Zusammenarbeit mit der Polizei würden Personal und Eltern befragt, um sich ein möglichst genaues Bild der Situation zu machen. Darüber hinaus erhielten die betroffenen Kindergartengruppen eine sofortige Betreuung und Betreuung vor Ort.

Fall aus Penzing

Mit der Schnellentlassung will die Stadt offenbar zeigen, dass sie aus dem jüngsten Missbrauchsverdachtsfall in einem Kindergarten in Penzing gelernt hat. Berühmt wurde er im Mai. Der MA 10 und der Kindergartenleitung wurde damals vorgeworfen, Eltern vor Ort über die möglichen Anschläge mehr als ein Jahr lang nicht informiert zu haben. Erst der Anwalt der direkt betroffenen Eltern brachte die Sache an die Öffentlichkeit. In der Folge habe Bildungsreferent Christoph Wiederkehr (Neos) die Entlassung des Leiters der MA 10 veranlasst. Die Staatsanwaltschaft prüfe diesen Grund noch, hieß es am Mittwoch.

Sensibilisierung

Über einen aktuellen Rückstand an Missbrauchsverdachtsfällen in Wiener Kindergärten will MA-10-Vizepräsidentin Burger nicht sprechen. Stattdessen vermutet er, dass die jüngsten Vorfälle in Penzing Eltern das offene Verhalten ihrer Kinder bewusster gemacht haben.