Das Nationale Impfkomitee (NIG) verweist derzeit auf den Herbst, wenn es um die vierte Coronavirus-Impfung geht. Da die Herbsttemperaturen die Menschen wieder in die Innenräume treiben, bietet dies den idealen Nährboden für die Vermehrung des Virus und eine weitere Infektionswelle – die Erfahrung zeigt. Jetzt steigen die Zahlen wieder. Wäre es also nicht ratsam, schon jetzt zur Impfung zu raten, um der Herbstwelle vorzubeugen? Dies angesichts der Tatsache, dass der von Moderna an Omicron angepasste Impfstoff anscheinend bessere Antikörperspiegel gegen Escape-Varianten produziert. „Heute“ sprach mit dem Pharmakologen Professor Markus Zeitlinger von der MedUni Wien. Zeitlinger geht von einer „kleineren Sommerwelle und einer größeren Herbstwelle“ aus. Ob Sie sich jetzt oder im Herbst impfen lassen sollten, hängt laut Professor Zeitlinger vom Zeitpunkt der letzten Impfung ab: „Wir empfehlen eine Auffrischungsimpfung nach sechs Monaten und dem stimme ich zu.“ Da die Antikörper bei jedem Individuum mit der Zeit abnehmen, nimmt auch der Impfschutz ab. Mit der Auffrischungsimpfung stellen Sie Ihr Immunsystem wieder auf den ursprünglichen Stand. Masken, große Wellen – Rauchs düstere Herbstprognose
Der Moderna-Omicron-Impfstoff wird im Herbst erwartet
Die Virologin Dorothee von Laer wird im Herbst auf den an omicron angepassten Impfstoff warten, wie sie gestern in „ZiB 2“ ankündigte. Der von Moderna vorgestellte neue Impfstoff „mRNA-1273.214“ besteht zur Hälfte aus dem in der EU zugelassenen Original-Impfstoff Moderna „Spikevax“ und zur Hälfte aus dem speziell auf die Omicron-Variante angepassten Kandidaten-Impfstoff. Die Ergebnisse der Studie zeigen einen etwa 8-fachen Anstieg der Neutralisationstiter gegenüber dem Omicron im Vergleich zum Ausgangswert. Der ursprüngliche Impfstoff, der noch für das Wuhan-Virus angepasst war, erhöhte die Immunisierungstiter gegen das Mikron um das 4-fache. Die Menge an neutralisierenden Antikörpern gegen Omicron war etwa doppelt so hoch wie die des neuen Impfstoffs. Moderna hat noch keine Daten zur Schutzdauer des neuen mRNA-Impfstoffs und ist auch noch nicht zugelassen. Allerdings lässt sich eine 8-fache Steigerung nicht 1:1 übersetzen mit „Der Impfstoff schützt doppelt“, sagt der Apotheker. In der Epidemiologie ist die Verdoppelung kein Quantensprung, daher raten wir Ihnen, die bisherigen Impfstoffe zu verwenden.
Personenschutz geht vor
Zeitlinger rät, nicht auf einen konkreten Impfstoff zu warten, denn „die Impfstoffentwicklung wird immer ein wenig hinter den Tatsachen zurückbleiben“. Der Spezialist ist auch vorsichtig mit dem neuen Impfstoff. „Es ist nicht sicher, wie gut dieser angepasste Impfstoff zu der dann außer Kontrolle geratenen Herbstvariante passt.“ Für Zeitlinger überwiegt das individuelle Infektionsrisiko die Epidemiologie, denn es gebe bereits eine Grundimpfung in der Bevölkerung. „Wer also im Sommer optimalen Schutz wünscht und zuletzt vor einem halben Jahr (Stichwort ‚Weihnachten‘) gegen das Coronavirus geimpft wurde, kann sich jetzt auf jeden Fall eine Auffrischung holen.“ Der aktuelle Impfstoff ist an die ursprüngliche Wuhan-Variante angepasst. Impfhammer – Der Spezialist will für diese Personen eine 4. Masche Nav-Account sp Zeit11.06.2022, 13:41 | Akt: 11.06.2022, 13:41