Brian Henry Keller (27), bekannt unter dem Pseudonym Carlos, sitzt seit über drei Jahren in Einzelhaft im Gefängnis Pöschwies in Regensdorf ZH. Anfang dieses Jahres wurde der Häftling ins Regionalgefängnis der Stadt Zürich verlegt. Nun hat das Obergericht Zürich entschieden, dass Brian aus dem Gefängnis entlassen werden muss. Er begründet dies damit, dass die Sicherungsverwahrung gesetzlich streng geregelt sei. Sie muss unter anderem verhältnismäßig sein und darf nicht länger dauern als die zu erwartende Freiheitsstrafe. In Brians Fall ist eine Fortsetzung der Untersuchungshaft nicht mehr angemessen, da die Haftdauer, die er bisher verbüßt hat, der voraussichtlichen Haftdauer für die von ihm begangenen Straftaten sehr nahe gekommen ist.
Seit 2017 in Reservierung oder Sicherheitsreservierung
Brian wurde vom High Court wegen verschiedener Straftaten, einschließlich schwerer Körperverletzung, zu sechs Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt, aber das Bundesgericht hob das Urteil auf. Seitdem ist der Fall dort anhängig. Brian befindet sich seit dem 28. September 2017 ununterbrochen in Untersuchungs- oder Sicherungshaft. Das bedeutete 23 Stunden am Tag in einer Isolationszelle. Außerhalb der Zelle waren seine Hände und Füße immer gefesselt. Nur einmal in der Woche durfte er Besuch empfangen – hinter Panzerglas. Der Bundesgerichtshof hatte festgestellt, dass die Gefahr einer sogenannten „Überhaft“ bei einer längeren Dauer der Sicherungsverwahrung immer wahrscheinlicher werde. Nun wird Brian deswegen in den nächsten Tagen aus dem Gefängnis entlassen. (Neu) Brians Anwalt: „Er durfte 3,5 Jahre lang keine einzige Person anfassen“ (03:30)