Die zweite Farbe verändert sich noch und schwankt ein wenig. Trotzdem holte die B-Elf des SC Freiburg im letzten Gruppenspiel der Europa League bei Qarabag Agdam einen Punkt. Nils Petersen (25.) und Owusu Kwabena trafen beim hart umkämpften 1:1 (1:0), bei dem der Sportverein ziemlich glücklich war. „Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt. Am Ende muss man sagen, dass wir einen glücklichen Punkt erwischt haben. Ich kann Qarabag nur ein Kompliment machen“, sagte Freiburgs Trainer Streich.
Bereits im Achtelfinale der Europa League hatte der SC Freiburg als Gruppensieger die Nase vorn. Deshalb nutzte Trainer Christian Streich die Gelegenheit, um seine zuletzt stark unter Druck stehenden Stammspieler zu schonen. Qarabag musste sich im Fernduell um Platz zwei gegen den FC Nantes behaupten. Entsprechend aggressiv attackierte Aserbaidschan das Freiburger Tor.
Petersen schießt den SC Freiburg in Führung
Noah Atubolu bewachte es. Und er musste sich erstmals in der 6. Minute profilieren. Nachdem Lucas Höller an der Strafraumkante den Ball verloren hatte, war der Brasilianer Cadi sofort im Tor. Doch der 20-jährige Schlussmann, der sonst für den SC Freiburg II in der 3. Liga spielt, konnte parieren. Qarabag blieb überlegen, ohne weitere Chancen herausspielen zu können. Schiedsrichter Alexej Kulbakow aus Weißrussland entschied auf Foul, nachdem Bahlul Mustafazada Kevin Schade gefoult hatte. Nach einer Überprüfung durch den Videoassistenten (VAR) korrigierte er die Elfmeterentscheidung. Nils Petersen trat vor und traf mit etwas Glück – Qarabag-Torhüter Sharudin Magomedaliyev war noch da – zur 1:0-Führung für Freiburg (25.). Es war Petersens erstes Pflichtspieltor der laufenden Saison. Das war der Halbzeitstand.
Der VAR rettet den SC Freiburg vor dem Ausgleich
Freiburg hatte Glück nach der Pause: Marko Vesovic ging nach einem Zweikampf mit Hugo Schike im Freiburger Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Kulbakov entschied sofort auf Elfmeter. Der VAR korrigierte die Entscheidung erneut, denn Nordmazedonien stand zuvor im Abseits (50.), während Vesovics vermeintlicher Ausgleich auch vom VAR vereitelt wurde (54.). Und spätestens als Qarabag-Verteidiger Mustafazada den Ball nach einem Pass von Kubi aus drei Metern im Eiltempo nicht ins leere Freiburger Tor schieben konnte, war auch dem letzten Freiburger klar, dass der Sportverein etwas ändern musste. Wenn er als Sieger gespielt hat, will er das Feld verlassen. Doch mittendrin wurde Qarabag dezimiert: Kevin Schade tauchte nach einem der wenigen Freiburger Konter im 16er von Aserbaidschan auf und wurde von Kevin David Medina gefoult. Schiedsrichter Kulbakow zeigte zunächst Gelb. Doch nach erneuter Sichtung der Szene im kritischen Bereich verwies Kulbakov den Kolumbianer (62.). Aber auch mit zehn Mann war Qarabag das bessere Team und Freiburgs noch junge Defensive stand nicht immer solide.
Freiburger Fans träumen von Barcelona im Achtelfinale
Atubolu musste sein ganzes Können zeigen, um Abdellah Zoubir am Ausgleich zu hindern (70.). Das gelang erst in der Nachspielzeit durch Owusu Kwabena, der eine schöne Flanke von Tural Bayramov zum 1:1 einköpfte. Das Tor kam jedoch zu spät. Und mit dem 2:0-Sieg des FC Nantes im Parallelspiel bei Olympiakos Piräus ist die Reise von Qarabag Agdam in die Europa League abgeschlossen. Das Team von Trainer Gurban Gurbanov spielt in der Zwischenrunde der Europa Conference League als Gruppendritter. Freiburg spielt am Sonntag gegen den 1. FC Köln. Die Auslosung findet am Freitag, 24. Februar 2023, in Nyon statt, die Breisgauer spielen im Achtelfinale. Die Freiburger Fans träumen derweil von Barcelona.
Qarabag Agdam – SC Freiburg 1:1 (0:1)
Agdam: Magomedaliyev – Vesovic (88. Huseynov), Mustafazada, Medina, Jafarguliyev (88. Bayramov) – Jankovic (88. Romao), R. Almeida (87. Gurbanli) – Sheydayev (63. M. Medvedev), Kady, Zoubir . – Owusu Freiburg: Atubolu – Siquet (72. Ginter), Sildillia, K. Schlotterbeck, Günter (46. Kübler) – R. Wagner, Keitel – Schade (62. Sallai), Weißhaupt (72. Jeong) – Höler (84. Grifo), Peterson Schiedsrichter: Alexey Kulbakov (Weißrussland) Torre: 0:1 Pietersen (25./Fulfmeter), 1:1 Owusu (90.+2) Gelbe Karten: Mustafazada (1), Jankovic (1), Kady (1), Romao (2)/Schade (1), Keitel (2), K. Schlotterbeck (1) Rote Karten: Medina (62./großes Foul)