Es ist bereits der elfte weltweite „Klimastreik“, zu dem die Klimaschutzbewegung „Fridays for the Future“ (FFF) aufgerufen hat: In Hamburg sind am Freitag Tausende Menschen in die Innenstadt gekommen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. “Fridays for Future” reklamierte 19.000 Teilnehmer, die Polizei 15.000. Auf Transparenten und Plakaten forderten Demonstranten „1,5 Grad fürs Klima“ und „Maut auf Flugmeilen“. Die Kundgebung startete am frühen Nachmittag auf der Willy-Brandt-Straße. Ein großer Zug von Menschen jeden Alters marschierte sechs Kilometer durch die Hamburger City – angeführt von einem großen Kinderzug an der Spitze – zu einer erneuten Schlussversammlung in der Willy-Brandt-Straße.

„Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit nicht ausspielen“

„Es ist ein riesiges Zeichen, dass sich uns 19.000 Menschen angeschlossen haben“, sagte FFF-Sprecherin Annika Rittmann. “Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden.” Der FFF fordert den Hamburger Senat auf, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen, die Innenstadt vom Individualverkehr zu befreien und Klimaschutzmaßnahmen quartalsweise zu überprüfen. Rittmann forderte eine massive Erhöhung der Sanierungsquote, „damit die Menschen auch hier in Hamburg ihre Energierechnung bezahlen können“. AUDIO: So kam es zum FFF-Klimastreik in Hamburg (1 Minute)

Nabu und BUND protestieren vor dem Rathaus

Auch die Umweltschutzorganisationen Nabu und BUND waren beim Protesttag in Hamburg dabei. Sie demonstrierten vor dem Rathaus gegen den geplanten Ausbau der Autobahn A26 und forderten, die Flächen am Hafen für die Energiewende zu nutzen.

Ein Sonderfonds von 100 Milliarden Euro ist erforderlich

Inzwischen hat der FFF die Bundesregierung aufgefordert, einen eigenen Klima- und Sicherheitsfonds einzurichten. Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen sollen 100 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um den radikalen Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen zu beschleunigen. Die aktuelle Energiekrise zeige, wie anfällig die Gesellschaft bei der Energieversorgung sei, sagte Rittmann. Klima- und Energiekrise bedingen sich gegenseitig.

Tausende auch in anderen deutschen Städten

Beim letzten Hamburger Klimastreik Ende März versammelten sich nach Angaben des FFF rund 12.000 Demonstranten in der Hamburger Innenstadt. Die Polizei sprach von 3.500 Teilnehmern. Deutschlandweit sollen es am Freitag rund 270 Aktionen geben. Nach Angaben der Polizei nahmen mehr als 30.000 Menschen an der Demonstration in Berlin teil. Tausende nahmen auch an Kundgebungen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein teil. Weitere Informationen Am Freitag rief Fridays for Future erneut zu einem globalen Klimastreik auf. Viele Menschen aus dem ganzen Land nahmen daran teil. mehr Sie fordern die Politik auf, mehr gegen den Klimawandel zu tun. 14 Demonstrationen wurden über die FIG aufgezeichnet. mehr Aktivisten fordern einen raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und ein Ende der rohstofffinanzierten Kriegsführung. (25.03.2022) mehr Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90.3 Aktuell | 23.09.2022 | 19.00