Die Fridays-for-Future-Bewegung hatte für heute zum weltweiten Klimastreik aufgerufen – und viele Menschen in mehr als 250 Städten folgten dem Aufruf. Allein in Berlin gingen 30.000 für Klimagerechtigkeit auf die Straße.

In mehreren deutschen Städten demonstrierten mehrere Zehntausend Menschen für mehr Klimaschutz. Die meisten jungen Demonstranten folgten dem Aufruf der Fridays-for-Future-Bewegung zu einem weltweiten „Klimastreik“. In Berlin fand eine Kundgebung statt, bei der sich laut Polizei mehr als 30.000 Menschen in der Nähe des Regierungsviertels versammelten.

„Fridays for the future“-Demonstration mit Slogan „Menschen gewinnen nicht – Menschen statt Profit“

Andre Kartschall, RBB, Tagesschau um 16:00 Uhr, 23.09.2022

Elfter globaler Protestaufruf

Tausende Menschen nahmen auch an Kundgebungen in Hamburg und anderen Großstädten teil. In anderen Städten lehnten es Beamte ab, Angaben zur Zahl der Teilnehmer zu machen.

Auch in vielen anderen Ländern gingen Menschen auf die Straße – etwa in Neuseeland, Indonesien oder der Demokratischen Republik Kongo. Es war der elfte Aufruf der Organisation zum weltweiten Protest seit ihrer Gründung im Jahr 2018. „Fridays for the Future“-Aktivistin Louisa Neubauer rief der Berliner Kundgebung zu: „Wer glaubt, dass es keinen Ausweg gibt, bleibt nur verzweifelt. Wenn man weiß, dass es einen gibt Auf andere Weise können Sie anfangen und handeln. Wir haben das Wissen, also fangen wir an.“

Sie wird getragen von Kunst, Kultur und Kirche

Auch viele Mitglieder der Evangelischen Kirche beteiligten sich an Widmungen und Gebeten: „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass wir als Menschheit auf diesem Planeten gut leben können, dass wir nachhaltig leben, nicht auf Kosten künftiger Generationen“, sagte der Präsident der Evangelischen Kirche Evangelische Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, in einer Videobotschaft.

Latzel verwies auf die bereits spürbaren Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels und nannte als Beispiele die Verwüstungen durch Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr sowie die Dürre in Teilen Europas. „Aber gerade im globalen Süden spürt man die Auswirkungen unserer Lebensweise“, sagte er. Ein Drittel Pakistans steht derzeit unter Wasser.

100 Milliarden Euro für den Klimaschutz

Klimaschützer fordern einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, einen raschen Ausbau der Erneuerbaren und eine „konsequente Erholung des Verkehrs“. 100 Milliarden Euro werden für den „sozialen Klimaschutz“ und das Neun-Euro-Ticket „für immer“ benötigt.