05.11.2022, 21:48 Uhr

Während Aktivisten in Spanien die jüngste Überklebung von Gemälden des spanischen Meisters Francisco de Goya durchführen, kommentiert Bundeskanzler Scholz in Deutschland Protestaktionen im Kunst- und Straßenverkehr. Er glaubt, das Ergebnis entspreche nicht den Bedenken der Aktivisten. Bundeskanzler Olaf Solz hat Proteste von Klimaaktivisten der Gruppe Last Generation scharf kritisiert. „Ich gebe gerne zu, dass ich es nicht gut finde, wenn Kunstwerke irgendwie übermalt oder in Brei geschmissen werden“, sagte Scholz auf der Debattenkonferenz der SPD in Berlin auf die Frage, wie viel mehr Verständnis für die Anliegen von Aktivisten geschaffen werden könne. Scholz sagte, man müsse sich überlegen, was man mit Aktionen mache. In Deutschland und anderen europäischen Ländern haben Aktivisten vor der 27. Weltklimakonferenz in Ägypten Gemälde abgeklebt oder mit Lebensmitteln besprüht, wie im Museum Barberini in Potsdam, wo Kartoffelpüree auf ein Monet-Gemälde geworfen wurde. Keines der Gemälde wurde beschädigt, da sie durch Glas geschützt waren.

Scholz: Aktivisten befeuern das Gegenteil

Scholz äußerte sich auch zu den Protestaktionen im Straßenverkehr. Er glaubt, dass das Gegenteil ihrer Befürchtungen erreicht wird, wenn die Aktivisten auf der Straße bleiben und den Verkehr blockieren. „Ich glaube, Leute, die im Stau stehen, verstehen plötzlich den Ernst des Themas nicht, sie ärgern sich einfach von Anfang bis Ende. Und deshalb halte ich das für keine gute Idee“, sagte Scholz. Mitglieder der Gruppe “Last Generation” sitzen seit Monaten auf der Straße und blockieren den Verkehr. Zuletzt war von einer möglichen Straßensperre für eine Rettungsaktion die Rede, nachdem ein Radfahrer von einem Lastwagen angefahren und tödlich verletzt worden war. An diesem Samstag klebten sich Klimaaktivisten unterdessen an die Rahmen von zwei berühmten Gemälden des spanischen Meisters Francisco de Goya im Prado-Museum in Madrid. An die Wand zwischen den Gemälden „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“ schrieben sie „+ 1,5 C“, wie auf den Videobildern zu sehen ist. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 hat zum Ziel, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen und damit die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Die beiden jungen Männer trugen T-Shirts mit dem Aufdruck „Futuro Vegetal“ (Zukunft der Pflanzen). Diese Gruppe behauptet, die Klimakrise zu bekämpfen, indem sie eine Landwirtschaft unterstützt, die nur pflanzliche Produkte verwendet.