Die Handynachrichten von Thomas Schmid decken ein weites Feld ab. Kurz bevor der frühere Generalsekretär im Finanzministerium und ehemalige Chef der Landesholding Öbag am Donnerstag im U-Ausschuss auftrat, wurden Gespräche zwischen ihm und dem Chefredakteur der „Presse“ von 2017 bis 2019 öffentlich . Auch das Management des ORF ist ein Thema. In der deutlichsten Botschaft am 26. März 2019 fragte Nowak Schmid, wie es ihm bei seinem Vorspiel für den Posten des Alleinvorstands der Bundesholding Öbag gehe. Schmidt nannte es „super“ und „wirklich gut“, worauf Novak antwortete, dass er sehr zufrieden sei. Schmid schrieb daraufhin: „Jetzt bist du immer noch der Chef des ORF“ – dann sei er aber „endgültig“ raus. Nowaks Antwort: „Ehrensache. Jetzt musst du mir beim ORF helfen.“ Schmid, der im Finanzministerium und damit nicht für den ORF zuständig war, meldete sich zurück: „Auf jeden Fall.“ Die daraus resultierende Vermutung, es habe zwischen ihm und Schmid eine Einigung über einen künftigen Posten in der ORF-Chefetage gegeben, weist der „Presse“-Chefredakteur zurück: Eine Einigung mit dem künftigen Öbag-Chef habe er nie gehabt. Eine anonyme Anzeige bei der Finanz- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zu einem anderen Sachverhalt scheint zurückgezogen zu werden. Die WKStA hat einen zusammenfassenden Bericht über Rainer Nowak, seine Partnerin und Austro-Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl und Thomas Schmid erstellt. Die anonyme Beschwerde ging vor etwa zwei Jahren ein. Der schwere Vorwurf: Der Redakteur sprang für seinen Partner ein und versprach im Gegenzug eine wohlwollende Berichterstattung. Die WKStA empfiehlt in ihrem Bericht offenbar höheren Stellen, die Anzeige aufzuheben. Der offizielle Abschluss steht noch aus. In der Redaktion der „Presse“ gibt es keinen Hinweis auf Einflussnahme. Rainer Nowak entschuldigt sich bei den Lesern der “Presse” und bei der Redaktion für den Ton und die unangemessene Nähe der Gespräche.
(Rot.)