Von: Moritz Serif, Daniel Dillmann, Jan-Frederik Wendt, Alina Schröder, Tim Vincent Dicke Aufteilung Nach den Wahlen in Niedersachsen werden die Stimmen ausgezählt. Das vorläufige Endergebnis wurde veröffentlicht. Alle Informationen im Newsbulletin.

Wahlen in Niedersachsen: Am Sonntag (9. Oktober) fanden die Wahlen in Niedersachsen statt. Die Wahllokale waren von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Probleme bei der Briefwahl: Kommunen unter anderem in Braunschweig melden Probleme bei der Zustellung von Unterlagen. Die Sozialdemokraten jubeln: Die SPD liegt vorn, die CDU auf Platz zwei. Die FDP verlässt den niedersächsischen Landtag. Aktuell dabei: Lesen Sie alle Entwicklungen, Neuigkeiten und Informationen zur Landtagswahl in Niedersachsen in unserem Ticker.

« Ενημέρωση Ticker »> +++ 16.39 Uhr: Grünen-Chef Omid Nouripour hofft auch nach der Niederlage der FDP bei der Landtagswahl in Niedersachsen auf eine gute Zusammenarbeit in der Ampelkoalition in der Bundesregierung – und ist zu Wort gekommen. Wenn die FDP Rat brauche, seien die Grünen gesprächsbereit, sagte Nouripour am Montag in Berlin. „Wenn sie denken, dass Sie bestimmte Dinge anpassen müssen, müssen Sie darüber sprechen.“ +++ 14.56 Uhr: AfD-Bundesvorsitzender Tino Chrupalla betonte, er habe am Tag nach der Wahl in Niedersachsen viele Stimmen aus dem Lager der ehemaligen CDU- und FDP-Wähler gewonnen. Das Ziel sei, “natürlich wollen wir sie als Stammwähler gewinnen”, sagte Chrupalla am Montag (10. Oktober) in Berlin. Der Stimmenzuwachs auf 10,9 Prozent sei nicht allein dem „Protestlager“ zu verdanken, sondern Wähler von CDU und FDP hätten sich seiner Meinung nach „überzeugt“ der AfD zugewandt. Er sei “besonders erfreut”, dass die FDP abgestraft wurde, berichtet AFP.

Wahlen in Niedersachsen: Lindner will das Profil der FDP schärfen

+++ 13.55 Uhr: Nach dem schwachen Abschneiden der FDP in Niedersachsen will Bundesparteichef Christian Lindner das Profil der Liberalen schärfen. Die FDP “weiß, was sie will und wer sie ist”, sagte Lindner nach einer Präsidiumssitzung in Berlin. Allerdings sei es derzeit nicht möglich, für das „reine politische Profil“ der Partei „ausreichende Unterstützung“ zu organisieren. Daher muss das Profil weiter ausgearbeitet und gestärkt werden. Zum Stand der Ampelkoalition sagte der FDP-Chef, sie habe mit den Wahlen in Niedersachsen “ihre Legitimität verloren”. Die Stimmenverluste an SPD und FDP werden nicht durch die Zugewinne der Grünen kompensiert. Daher muss sich die Regierung als Ganzes fragen, wie sie mehr Unterstützung für ihre Politik finden kann. Die FDP hatte bei der Wahl am Sonntag den Wiedereinzug in den Landtag verloren. Trotz der Verluste war die SPD klar stärkste Kraft und die Grünen konnten deutlich zulegen. Aus Sicht des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner stellt das Wahlergebnis in Niedersachsen die gesamte Berliner Ampelkoalition vor ein Problem © Kay Nietfeld/dpa +++ 11.23 Uhr: Nach dem Scheitern seiner Partei bei der Landtagswahl appelliert FDP-Generalsekretär Konstantin Kuhle an die Liberalen in der Bundesregierung, den Frieden im Ampelbündnis nicht zu gefährden. Eine Krise in Berlin zu provozieren, sei das Ziel der Rechtsextremisten und entspreche dem Ziel von Kremlchef Wladimir Putin, Demokratien ins Chaos zu stürzen, sagte Kuhle am Hannover. Die Kunst der Regierung an der Berliner Ampel müsse verbessert werden, aber die FDP müsse in der Koalition bleiben, sagte Kuhle, der auch stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion ist. Die FDP muss weiter in der Bundesregierung Verantwortung übernehmen und in Berlin regieren. +++ 10.25 Uhr: Die Grünen sehen die Forderungen der FDP nach einer deutlichen Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke als Grund für die Wahlniederlage der Liberalen in Niedersachsen. Die FDP habe wie die CDU “einen klaren Atomwahlkampf geführt”, sagte Bundesgeschäftsführerin Emily Bunning am Montag im Phoenix TV. “Ich glaube nicht, dass es funktioniert hat.” Die FDP hat bei der Niedersachsenwahl am Sonntag die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge kam die Partei gerade einmal auf 4,7 Prozent. Das waren 2,8 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Wahl Mit ihrer Wahl drücke die niedersächsische Bevölkerung ihre Ablehnung einer langfristigen Nutzung der Kernenergie zur Sicherung der Energieversorgung aus, sagte Bunning. „Die Menschen wollen keine Hochrisikotechnologie in Deutschland. Eine dauerhafte Rückkehr zur Atomkraft ist der falsche Weg.“ Ein kurzfristiger Ausbau der Atomkraftnutzung, wie ihn die Grünen fordern, sei dennoch wichtig, denn „wir müssen den Winter überstehen“, sagte Bunning. Dafür brauche es „Energiesicherheit und ein stabiles Stromnetz für diesen Winter“.

Wahlen in Niedersachsen: Experte sieht Potenzial für Rechtspopulismus

+++ 8.53 Uhr: Nach dem Zuwachs der AfD bei der Niedersachsenwahl sieht die Sozialpsychologin Pia Lamberty Potenzial für einen Rechtspopulismus im kommenden Winter. „Ich sehe die Gefahr, dass die AfD wegen der Energiekrise in den kommenden Monaten weiter an Stärke gewinnt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Denkfabrik Cemas am Montag (10.10.) dem Deutschen Verlagsnetzwerk. “Es geht auch darum, wie die Krise wahrgenommen wird: Desinformationsagenten und Verschwörungsideologien arbeiten daran, die Vertrauenskrise in den Staat zu verstärken.” Lamberti vermutet auch ideologische Gründe für junge AfD-Wähler. „Wenn die AfD stärker wird, kommen verschiedene Faktoren zusammen“, sagte er. „Es gibt ein geeintes Wählerpotential und eine zusätzliche Anzahl von Menschen, die ideologisch mit dem Rechtspopulismus verwandt sind und sich nun für Rechtsextremismus, Hass und Hetze als Lösungsstrategie für die aktuelle Krisensituation entscheiden.“ Er halte die Protestwahlthese für verkürzt, sagte Lamberti. „Natürlich gibt es Protestwähler unter den Wählern, aber um die AfD zu wählen, braucht man einen antidemokratischen Vorraum und Offenheit für Unmut.“

Niedersachsenwahl: Grünen-Chef bedauert FDP-Ergebnis

+++ 7.33 Uhr: Nach der Niedersachsenwahl hofft der Grünen-Vorsitzende Omid Nuripour, den “Entscheidungsstau” der bisherigen Großen Koalition im Land zu beenden. „Wir hatten eine Groko in Niedersachsen, die haben sich nicht entschieden“, sagte er am Montagmorgen (10.10.) gegenüber NDR-Info. Nach dem guten Abschneiden der Grünen würden sie in den Koalitionsgesprächen mit der SPD den Themen Verkehrswende, Soziales und Kinderbelange besondere Aufmerksamkeit widmen. „Die Menschen stehen heutzutage unter Druck und haben große Sorgen“, sagte Nuripour. Er äußerte sein Bedauern darüber, dass die FDP nicht in den Landtag einziehen konnte: „Es ist bedenklich, dass die FDP es nicht geschafft hat.“ Gleichzeitig war es enttäuschend, dass die AfD ein so gutes Ergebnis erzielt hatte. Die Antwort auf den Protest sei gute Politik, betonte er.

SPD und Grüne erreichen die absolute Mehrheit

+++ 7.05 Uhr: Die SPD kommt nach vorläufigem Endergebnis auf 33,4 Prozent der Stimmen (2017: 36,9). Die CDU verzeichnete mit 28,1 Prozent das schlechteste Landesergebnis seit mehr als 60 Jahren (2017: 33,6). Die Grünen legen dagegen deutlich zu und liegen mit 14,5 Prozent (2017: 8,7) auf Platz drei. Auch die AfD gewinnt an Boden und erreicht 10,9 Prozent (2017: 6,2). Die FDP scheiterte nach einigen Erschütterungen mit 4,7 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde und zog nicht in den Landtag ein (2017: 7,5), ebenso die Linkspartei mit 2,7 Prozent (2017: 4,6). Damit verfügen die SPD mit 57 und die Grünen mit 24 Sitzen zusammen über die absolute Mehrheit. Die CDU kommt auf 47 Sitze, gefolgt von der AfD mit 18 Sitzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 %. 2017 waren es noch 63,1 Prozent, 2013 waren es noch 59,4 Prozent. Update vom Montag, 10. Oktober, 6.29 Uhr: Klarer Sieg für die SPD, Rekordergebnis für die Grünen – doch für den Dritten in der Berliner Ampelkoalition endet die Wahl in Niedersachsen bitter: Die FDP wird aus dem Land geworfen Parlament. Ist der Koalitionsfrieden jetzt in Gefahr? „Meine Partei hat noch große Probleme mit dieser Koalition“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai am Sonntagabend (9. Oktober) der ARD. Als besonderen Streitpunkt nannte er die Schuldenbremse. „Und darüber müssen wir reden – morgen in den Gremien der FDP, aber auch im Ampelbündnis. Wir müssen darüber reden, dass es so nicht geht.” +++ 23.54 Uhr: Die SPD hat die Landtagswahl in Niedersachsen klar gewonnen. Nach Auszählung aller Wahlkreise und Veröffentlichung des vorläufigen Ergebnisses im Internet erhielten die Sozialdemokraten mit dem derzeitigen Ministerpräsidenten Stefan Weil 33,4 Prozent (-3,5) der Stimmen. Die CDU kam mit 28,1 Prozent (-5,5) auf den zweiten Platz. Dahinter folgen die Grünen mit 14,5 Prozent (+5,8) und die AfD mit 10,9 Prozent (+4,7). Sowohl die FDP mit 4,7 Prozent (-2,8) als auch die Linke mit 2,7 Prozent (-1,9) verlieren den Einzug in den Landtag in Hannover. +++ 22.58 Uhr: In der ARD-Sendung ab 22.40 Uhr verliert die FDP weiter. Die Partei von Bundesfinanzminister Christian Lindner kommt nur auf 4,7 Prozent. Bei den anderen Parteien gibt es keine Änderungen. SPD33,4 (-3,5)CDU28,1 (-5,5)Grüne14,5 (+5,8)AfD11,0 (+4,8)FDP4,7 (-2,8)Linke2,7 (-1,9)

Niedersachsens Wahlergebnis live: FDP in neuer Hochrechnung noch schlechter

+++ 22.06 Uhr: Es wird immer dicker für die FDP. In der aktuellen ARD-Hochrechnung ab 21.47 Uhr verliert die Partei weiter und kommt nur noch auf 4,8 Prozent. Der Negativtrend weist in eine klare Richtung: Die Freien Demokraten werden voraussichtlich nicht in den niedersächsischen Landtag einziehen. SPD33,4…