Vielen Menschen geht es ähnlich wie Adam Smithson. Der vermeintlich gute Angestellte lebt ein langweiliges Leben in einer Mini-Wohnung und kümmert sich ausschließlich um seinen einzigen Freund, einen kleinen Bonsai. Doch nachts offenbart sich eine dunkle Seite seines Lebens, denn sein Pflanzenfreund braucht Blut zum Überleben, und Adam kümmert sich äußerst brutal darum, indem er Menschen in den Gassen der alptraumhaften Stadt jagt. „Hell is Others“ ist ein atemberaubender Pixel-Multiplayer-Shooter von den Machern Strelka Games und Yonder sowie dem Publisher A List. Das Online-Multiplayer-Survival-Game für PC gibt dem Spieler nur eine Aufgabe: den Tag zu überleben, um am nächsten wieder auf die Jagd gehen zu können. Schließlich ist die Beute nicht wehrlos und besteht aus waffenschwingenden Menschen sowie seltsamen mutierten Kreaturen und furchteinflößenden Dämonen. Adam muss kämpfen, um genug Blut für seinen Bonsai zu sammeln, oder der winzige Setzling, den ihm ein mysteriöser Fremder gegeben hat, droht zu vertrocknen. Glücklicherweise bekommt auch Adam Verstärkung für seinen Plan.

Leicht ungeschickte Steuerung und Entnahme als Erfolgsrezept

„Hell is Others“ spielt sich ähnlich wie die alten „Grand Theft Auto“-Titel. In der Top-Down-Perspektive rennt der Twin-Stick-Shooter durch die Gassen der Stadt und kann Angriffen einfach schießen und ausweichen. Anfangs ist man auf relativ schwache Waffen wie eine Pistole angewiesen und schreckt eher zurück, wenn man auf sie schießt, aber später findet man immer stärkere Waffen, bis Adam als unaufhaltsame Kraft durch die Straßen rollt. Allerdings fährt Adam etwas ungeschickt und Hunderte von Hindernissen versperren den Weg. Das Besondere an dem Spiel: Jedes Mal, wenn Sie von Adams Wohnung aus mit dem Aufzug in die Straßen der Stadt fahren, stehen Sie anderen Spielern gegenüber, den namensgebenden „Anderen“. Dementsprechend solltet ihr in den ersten Missionen nicht damit rechnen, überfordert zu sein, sondern hart und gnadenlos angegriffen zu werden. Das Erfolgsrezept heißt Rückzug: Ist man einmal in die Welt gespawnt, ist es eine gute Idee, den Weg zurück in die eigenen vier Wände zu finden und nebenbei etwas Blut und ein paar Items einzusammeln. Direkt im ersten Level heißt es allerdings oft Game Over.

Erst wird fleißig gesammelt, erst dann wird wild geschossen

Gameplaytechnisch setzt “Hell is Others” nicht auf Spieler, die in etwa auf das gleiche Level aufgestiegen sind, sondern lässt jeden Spieler in den Runden auf jeden Spieler treffen, egal ob blutiger Anfänger oder scheinbar unbesiegbarer Marathonläufer. Wenn Sie in den Missionen alles blind anfangen, verlieren Sie im Spiel schnell Ihr Leben und können von vorne beginnen. Stattdessen führt der Weg zum Erfolg über anfangs geschickte Schleicheinheiten auf der Suche nach Beute, was den Charakter immer mächtiger werden lässt und es schließlich ermöglicht, Gegner Kopf an Kopf zu bekämpfen. Es gibt auch computergesteuerte Feinde auf den Straßen der Stadt, aber es ist auch keine leichte Aufgabe. Die Vielfalt ist überraschend gut, da jeder Charakter seine eigenen Bewegungen und einzigartigen Angriffsmuster erhält. Mal muss man gegen ekelhaft schnelle Mini-Spinnen kämpfen, mal jagt uns ein riesiger und krallenbewehrter Tausendfüßler durch die Straßen. Auch die Lebensenergie unseres Helden ist recht begrenzt, anfangs reichen ein, zwei kleine Attacken aus, um ihm Leben einzuhauchen. Hell is Others kennt wenig Gnade, wenn es um Schwierigkeiten geht.

Gut wie die Hölle, aber nichts für traditionelle Gelegenheitsspieler

Übrigens, während das Spiel fortschreitet und Straßenschlachten bestehen, sammelt Adam immer mehr Bonsai-Bäume, die mehr Blut brauchen. Aber sie versorgen unseren Charakter auch mit besonderen Boni in Form von Munition. Von Pflanzen gelieferte Kugeln können dann beispielsweise von Wänden und Gegenständen abprallen oder sich in mehrere Projektile aufteilen. Ach ja, und Adams zerstörte Wohnung kann auch zwischen den Kämpfen „dekoriert“ werden, indem Gegenstände platziert werden, die entlang der blutigen Missionspfade gefunden wurden. Das Dekorieren der Wohnung ist weniger ein Design-Gimmick als vielmehr ein Skill-System, da es aufsteigen und Adam verschiedene Boosts in Bezug auf Schaden und Gesundheit geben kann. All dies geschieht mit wunderschön schlichten Retro-Pixelgrafiken, die perfekt auf das Hardcore-Shooter-Spiel abgestimmt sind. Doch Interessierte seien gewarnt: „Hell is Others“ ist ein guter Twin-Stick-Shooter, der allerdings viel Geduld erfordert, die Steuerung etwas angestaubt ist, Fehler hart bestraft werden und enorm viel Einarbeitungszeit erfordert . Aber wenn Sie beißen, werden Sie mit einem intelligenten Spiel belohnt. Nav-Account rfi Zeit04.11.2022, 21:59| Bsp.: 04.11.2022, 21:59