Von: Elisabeth Gnuschke Aufteilung Schützt Kaffee vor dem Coronavirus? Forscher der Jacobs University Bremen halten das für plausibel. ©dpa Kaffee kann vor einer Coronavirus-Infektion schützen. Wissenschaftler der Jacobs University Bremen halten das zumindest für möglich. Bremen – Noch eine Tasse Kaffee gefällig? Denn Kaffeetrinker könnten definitiv besser vor dem Coronavirus geschützt werden als andere Menschen. Dies hat sich in der Praxis noch nicht bewährt. Doch aus chemischer und biochemischer Sicht halten Forscher der Jacobs University Bremen das für “plausibel und sogar möglich”. Hinter der Forschung steckt Professor Dr. Nikolai Kunert. Gemeinsam mit seinem Team zeigt er, dass eine chemische Verbindung im Kaffee die Wechselwirkung zwischen dem Spike-Protein des Coronavirus und dem ACE-2-Rezeptor der menschlichen Zelle hemmt. Und genau das könnte Sie möglicherweise davon abhalten, sich mit dem Virus zu infizieren.
Kaffee und Corona: Forschung auch in Shanghai
Diese These scheint gar nicht so weit hergeholt. Weil Wissenschaftler aus Shanghai bei der Suche nach einem Medikament gegen Covid-19 eine ähnliche Entdeckung gemacht haben, berichtete das Institut für Prävention und Ernährung (Ismaning) vor einiger Zeit. Dabei stießen die Forscher auf spezielle Typ-2-Geschmacksrezeptoren, die wiederum eine wichtige Rolle in menschlichen Abwehrmechanismen spielen könnten. Diese Rezeptoren können Berichten zufolge durch eine Reihe von Bitterstoffen aktiviert werden, darunter auch solche, die im Kaffee enthalten sind. Allerdings müsse zwischen Kaffee und Koffein unterschieden werden, sagte er.
Jacobs University Bremen: Weitere Studien sind notwendig
Zurück nach Bremen: Die Chemiker Kuhnert, Dorothea Schmidt und Nicholas Ohl von der privaten Jacobs University zeigten im Labor, dass die chemische Verbindung 5-Caffeoylchinasäure (vereinfacht Chlorogensäure), die im Kaffee vorkommt, die Wechselwirkung zwischen Sars-Cov-2-Spitze bewirkt – Hemmt das Protein des Coronavirus und den Anheftungspunkt des Virus an die menschliche Zelle. Eine Tasse Filterkaffee reicht aus, um die Verbindung und damit den Infektionsprozess zu verhindern. Aber Vorsicht: „Weitere Studien sind notwendig, um diesen Prozess in der Praxis und damit für unser tägliches Leben zu beweisen“, so die Universität, so die Wissenschaftler. „Als Chemiker können wir in der Praxis nicht beantworten, ob Kaffeetrinken tatsächlich als vorbeugende Maßnahme zum Schutz vor Ansteckung dienen könnte. Aber wir können sagen: Es ist plausibel“, sagt Kuhnert. Anhand epidemiologischer Studien lässt sich feststellen, ob sich Kaffeetrinker weniger anstecken.