Dort ist Erntezeit, wie es eigentlich heißt, wenn auf den Karpfen gefischt wird. Etwa 20.000 Karpfen werden im Jägerteich geerntet, der einer der größten Karpfenseen des Landes ist. Neben gestiegenen Produktionskosten sei auch der Klimawandel ein Einflussfaktor, so Kainz.

Neue Fanggeräte

So musste in den letzten Jahren im Jägerteich zum Angeln eine Vorrichtung installiert werden, um zusätzliche Luft und Wasser in den See zu bringen. „Vor ein paar Jahren haben wir das noch nicht gebraucht“, sagt Kainz. Laut Leo Kirchmaier, Geschäftsführer des Niederösterreichischen Teichbauernverbandes, ist der Klimawandel eigentlich der große Kampf für die Teichwirtschaft. Manchmal war es zur falschen Zeit zu heiß. „Das ist ein großes Problem beim Angeln. Je kälter das Wasser, desto milder ist es für die Fische. Warmes Wasser hingegen verursacht Probleme bei der Sauerstoffversorgung des Karpfens“, erklärt Kainz. Wenn das Wasser mittags zu warm wird, wird die Karpfenernte unterbrochen und erst am nächsten Tag fortgesetzt. ORF Derzeit läuft die sogenannte Karpfenernte

Der Karpfen “grast” in Gewässern

Anders als bei anderen Fischarten hält sich der Preisanstieg beim Karpfen aber noch in Grenzen, sind die Menschen in Waidhofen an der Thaya überzeugt. Der Grund: Karpfen ernähren sich zur Hälfte von tierischen Organismen aus dem See, wie Plankton oder Wasserflöhe, die nicht zugesetzt werden müssen. Deshalb wird es auch oft als „Weidetier“ bezeichnet. Die andere Hälfte wird durch Getreidemischungen bereitgestellt. Außerdem ist es eine verlängerte Produktionsmethode, wodurch laut Kirchmaier weniger Energie verbraucht wird. Der Fischfang in Waidhofen an der Thaya hat eine lange Tradition. Der Betrieb, den die beiden Brüder Andreas und Florian Kainz zusammen mit ihrem Vater führen, ist zu dieser Jahreszeit ein Treffpunkt für die Zusammenarbeit. „Das ist so, seit ich hier aufgewachsen bin. Man trifft sich oft nur zum Fischen und manche kennen sich nur davon“, sagt Florian Kainz. Trotz harter, kalter und meist nasser Arbeit hält man zusammen.