Von: Sandra Käthe, Helena Gries, Karolin Schäfer, Stefan Krieger, Christian Stör Aufteilung Zurückgekehrte ukrainische Kriegsgefangene sollen Folterspuren aufweisen. Die NATO-Staaten verurteilen gefälschte Referenden auf das Schärfste. Das Nachrichtenblatt.
UN-Sicherheitsrat: Kuleba bestätigt, dass Russland kein Interesse an Friedensgesprächen hat. Teilmobilisierung: Russland spricht noch nicht über Krieg. Anmerkung der Redaktion: In diesem Nachrichtenbulletin können Sie alle Neuigkeiten zum Konflikt in der Ukraine nachlesen. Einige der Informationen stammen von Kriegsparteien im Ukrainekrieg und können nicht direkt und unabhängig verifiziert werden.
+++ 22.30 Uhr: Viele der am Mittwoch in die Ukraine zurückgekehrten Inhaftierten weisen nach Angaben aus Kiew Folterspuren auf. „Viele von ihnen wurden brutal gefoltert“, sagte Kyrylo Budanov, Geheimdienstchef der Ukraine, ohne näher darauf einzugehen. Es gebe auch Gefangene, deren körperlicher Zustand „mehr oder weniger normal ist, abgesehen von chronischer Unterernährung aufgrund schlechter Haftbedingungen“, sagte er. Nach Angaben des ukrainischen Innenministers Denys Monastyrsky benötigen alle Ukrainer, die ausgetauscht werden, psychologische Behandlung. Der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj (l) spricht mit dem freigelassenen Kommandeur des Asowschen Regiments, Denys Prokopenko. © Nicht im Abspann/Pressestelle des Innenministeriums der Ukraine via AP/dpa +++ 21.45 Uhr: Die Nato-Staaten haben den geplanten Scheinreferenden in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten jede Gültigkeit abgesprochen und die entsprechenden Pläne scharf verurteilt. „Die Scheinreferenden in den ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson sind nicht legitimiert und stellen eine flagrante Verletzung der UN-Charta dar“, sagte der 30-köpfige Nordatlantikrat in einer Erklärung. “NATO-Verbündete werden ihre illegale und illegale Annexion nicht anerkennen.”
Der Krieg in der Ukraine in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung
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Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Kuleba bestätigt, dass Russland nicht an Friedensgesprächen interessiert ist
+++ 20.20 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht nur Interesse an einer „militärischen Lösung“ von russischer Seite, nicht aber an Friedensgesprächen mit der Ukraine. Das sagte der 41-Jährige vor dem UN-Sicherheitsrat. Er warf russischen Diplomaten auch “außergewöhnliche Lügen” vor. Tatsächlich hätte Russland mit Putins Ankündigung einer Teilmobilisierung eine Niederlage eingeräumt, so der Diplomat weiter: „Sie können 300.000 oder 500.000 Menschen rekrutieren, aber Sie werden diesen Krieg niemals gewinnen“, sagte Kuleba. Auf der anderen Seite tadelte der russische Außenminister Sergej Lawrow, der demonstrativ zu spät erschien, um nur 23 Minuten nach Beginn der Sitzung des UN-Sicherheitsrates zu bleiben, den Westen: „Diese Politik der Zermürbung und Schwächung Russlands ist die direkte Intervention des Westens in die Konflikt, wodurch es zu einer Konfliktpartei wird“. Das Ziel des Westens sei offenbar, die Kämpfe “trotz der Verluste und Zerstörungen so lange wie möglich hinauszuzögern”, sagte Lawrow.
Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Russland beginnt mit der Rekrutierung von Reservisten
+++ 18.45 Uhr: Kriegsgefangenenaustausch in der Ukraine: Das russische Verteidigungsministerium hat die Rückkehr von 55 ukrainischen Kriegsgefangenen bestätigt. Es seien russische Armeesoldaten und Soldaten aus den Separatistengebieten Donezk und Luhansk, sagte Sprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Russland und die Ukraine haben am Mittwoch einen großangelegten Gefangenenaustausch durchgeführt. Laut Kiew sind 205 ukrainische Soldaten aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt. Die Ukraine hat den inhaftierten pro-russischen Politiker Wiktor Medwedtschuk, einen Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ausreisen lassen. +++ 17.40 Uhr: Die Ankündigung einer Teilmobilmachung zahlreicher Reserven hat in Russland eine riesige Welle der Wut ausgelöst. Die russische Hauptstadt Moskau will eingezogene Reservisten nun mit Sonderzahlungen belohnen. Der Fonds zahle jedem Betroffenen monatlich 50.000 Rubel (rund 830 Euro) zusätzlich zur Gebühr, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin laut „Die Zeit“. Bei schweren Verletzungen sollte die Reserve auch mit einer Million Rubel entschädigt werden, bei leichten Verletzungen sollte sie die Hälfte betragen. Wenn ein Soldat stirbt, erhält die Familie drei Millionen Rubel, das sind fast 50.000 Euro.
Krieg in der Ukraine: Faeser will russischen Deserteuren in Deutschland Schutz bieten
+++ 16.18 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser möchte russischen Überläufern, denen schwere Repressionen drohen, in Deutschland Schutz bieten. Wer sich dem russischen Regime widersetzt und deshalb in großer Gefahr ist, kann wegen politischer Verfolgung Asyl beantragen. Die Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sei bereits entsprechend angepasst worden, erklärte Faeser der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Sonntag.
Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Russland spricht immer noch nicht von Krieg – trotz teilweiser Mobilisierung
+++ 14.30 Uhr: Russland will den Krieg gegen die Ukraine weiterhin als „Sondereinsatz“ bezeichnen – auch nach der angeordneten Teilmobilmachung. Laut Putins Sprecher Dmitri Peskow handelt es sich rechtlich immer noch um eine “militärische Spezialoperation”. Daran wird auch der Aufruf von 300.000 Rekruten nichts ändern.
Krieg in der Ukraine: Mehrere Tote bei Explosionen in Donezk und Melitopol
+++ 14.19 Uhr: Bei Explosionen auf einem Markt in der ostukrainischen Donbass-Metropole Donezk sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Sechs weitere seien verletzt worden, schrieb der russische Bürgermeister Alexej Kulemschin im Nachrichtendienst Telegram. Er führte die Explosion auf einen ukrainischen Artillerieangriff zurück. Und in der Stadt Melitopol wurden nach Angaben des im Exil lebenden ukrainischen Bürgermeisters Ivan Fedorov sechs Soldaten bei einer Explosion auf dem Marktplatz getötet. Ihm zufolge ist die Zahl der zivilen Opfer noch nicht bekannt. Exil-Bürgermeister beschuldigt Telegram russische Besatzungstruppen
Kriegsnachrichten aus der Ukraine: Russland beginnt mit der Rekrutierung von Reservisten
+++ 13.33 Uhr: Wie verschiedene unabhängige Medien berichten, sind nach Putins angekündigter Teilmobilmachung nun die ersten Reservisten mit entsprechenden Aufforderungen zur Berücksichtigung eingegangen. Russland hat bereits damit begonnen, Reserven einzuberufen. Berichten zufolge sind insgesamt 300.000 Menschen in Russland betroffen.
Krieg in der Ukraine: Medwedew droht dem Westen mit Atomwaffen
+++ 12.31 Uhr: Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew droht mit dem Einsatz von Atomwaffen zur Verteidigung annektierter Gebiete in der Ukraine. Russland sei bereit, alle Mittel einzusetzen, einschließlich Atomwaffen, um die Gebiete zu verteidigen, sagte Medwedew, der derzeit stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, am Donnerstag (22. September).
Ukraine War News: EU kündigt weitere Sanktionen gegen Russland an
+++ 10.30 Uhr: Die Europäische Union will auf die von Putin angekündigte Teilmobilmachung mit weiteren Sanktionen gegen Russland reagieren. Endgültige Entscheidungen werden folgen. „Es ist klar, dass Russland versucht, die Ukraine zu zerstören“, sagte EU-Außenbeauftragter Josep Borrell am Mittwochabend (21. September Ortszeit) nach einem Sondertreffen der EU-Außenminister am Rande der UN-Generalversammlung in New York. „Wir werden sowohl auf personeller als auch auf sektoraler Ebene neue restriktive Maßnahmen ergreifen“, so Borrell nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dies sollte in Abstimmung mit internationalen Partnern erfolgen. Folglich würden die neuen Strafmaßnahmen die russische Wirtschaft weiter treffen, beispielsweise im Technologiesektor. Auch die Ukraine soll laut Borel mehr Waffen erhalten. Details will er allerdings noch nicht nennen. +++ 8.45 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs evakuiert Russland Bewohner im besetzten Gebiet Luhansk zwangsweise. Nach Angaben des Generalstabs haben russische Truppen Einwohner aus Dörfern im Bezirk Svativskyi, der jenseits des Oskil-Flusses vom befreiten Isium liegt, gewaltsam in abgelegenere besetzte Gebiete verlegt.
Ukraine-News: Tausende nach Demonstration in Russland festgenommen
Update vom Donnerstag, 22. September, 6.50 Uhr: Mehrere tausend Menschen demonstrierten in Russland vor der Ankündigung des Kreml, 300.000 Reservisten einzuberufen. Laut dem Bürgerrechtsportal OVD-Info hat die Polizei bis Mittwochnachmittag (21. September) mehr als 1.380 Demonstranten in 38 Städten festgenommen, die meisten davon in St. Petersburg und Moskau. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). In Moskau riefen die Menschen “Nein zum Krieg!” und forderte “Russland ohne Putin”. Fotos und Videos zeigten, wie die Polizei junge Demonstranten grob packte und sie in Busse zerrte. Von dort wurden die Festgenommenen zu den Polizeiwachen gebracht. Ähnliche große Demonstrationen gab es in den Tagen unmittelbar nach Russlands Invasion in der Ukraine am 24. Februar. Viele junge Männer verließen am Mittwoch Russland, um der Gefahr einer Einberufung zu entgehen. Medienberichten zufolge sind die Preise für Flugtickets in die Türkei, nach Serbien, Kasachstan, Georgien und Armenien in die Höhe geschossen.
Ukrainische Militärnachrichten: Chef der Streitkräfte unbeeindruckt von Putins Ankündigung
+++ 21.20 Uhr: Nach dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeigt sich der Chef der Streitkräfte des Landes nicht mehr beeindruckt von Putins Ankündigung einer Teilmobilmachung. “Nein…