Grünen-Chef Lang kritisiert Scholz – und fordert „Wechsel in der China-Politik“

Status: 17:27 Uhr|  Lesezeit: 4 Minuten 

„Wir haben über viele Dinge gesprochen, bei denen wir uns nicht einig sind“ Bundeskanzler Scholz war erstmals in Peking: In einem Gespräch appellierte er an Xi Jinping, seinen Einfluss auf Putin geltend zu machen. Sie sprachen auch über viele Dinge, bei denen sie sich nicht einig waren: „Über Menschenrechte und die Aussichten für Taiwan“. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Während Bundeskanzler Scholz (SPD) Peking besucht, wird in Deutschland ein neuer Kurs gefordert. Finanzminister Lindner (FDP) warnt: „Nur was den Deutschen in China erlaubt ist, darf den Chinesen in Deutschland erlaubt werden.“ Grünen-Chef Lang fordert mehr Unterstützung für Taiwan. Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) hat bei Gesprächen in Peking Druck auf Chinas Führung ausgeübt, Russland zum Einlenken im Ukraine-Krieg zu bewegen. „Xi und ich stimmen darin überein, dass nukleare Bedrohungen unverantwortlich und äußerst gefährlich sind“, sagte Scholz am Freitag nach Gesprächen mit Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang. Als Vetomacht der UN hat China die Verantwortung, zur Beendigung des Krieges beizutragen. Lesen Sie auch Scholtz, der von einer Wirtschaftsdelegation begleitet wurde, warnte zudem davor, dass China im Konflikt mit Taiwan, das Peking als abtrünnige Provinz betrachtet, keine Gewalt anwenden und die Rechte der Minderheiten gegenüber den muslimischen Uiguren schützen sollte. Der SPD-Politiker verteidigte seinen Besuch ausdrücklich gegen Kritik etwa von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). „Es ist gut und richtig, dass ich heute hier in Peking bin“, betonte Scholz. In gemeinsamen Presseerklärungen ging Premierminister Lee auch detailliert auf die durch den Krieg verursachten Turbulenzen auf den internationalen Getreidemärkten ein und forderte ein Ende der Turbulenzen. Diese werden auch China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern betreffen. Scholz warf Putin vor, mit dem Angriffskrieg weltweit eine Welle von Energie- und Lebensmittelpreiserhöhungen ausgelöst zu haben. Ärmere Länder würden das spüren. Lesen Sie auch Li betonte das große Kooperationspotenzial beider Länder und versprach, sein Land werde sich weiter für deutsche Unternehmen öffnen. Scholz sprach über die unfaire Behandlung vieler Unternehmen und pochte auf einen gleichberechtigten gegenseitigen Zugang zu Märkten. Die Kanzlerin setzte sich auch für die Zulassung des Coronavirus-Impfstoffs von Biontech ein.

Lindner: „Wir müssen geistiges Eigentum schützen“

Gegenüber der Volksrepublik fordert Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine neue strategische Vision. „Nur was den Deutschen in China erlaubt ist, darf den Chinesen in Deutschland erlaubt werden“, sagte Lindner gegenüber WELT AM SONNTAG. Künftige Handels- und Wirtschaftsbeziehungen müssen auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit, der Gegenseitigkeit beruhen. Grundsätzlich muss Deutschland anerkennen, dass China nicht nur ein Handelsplatz, sondern auch ein systemischer Gegner ist. „Deshalb müssen wir unsere kritische Infrastruktur und unser geistiges Eigentum schützen“, sagte Lindner. Lesen Sie auch Lesen Sie auch Die neue Position gegenüber China bedeutet nicht, dass die deutsche Wirtschaft die Handelsaktivitäten mit der Wirtschaftsmacht reduzieren sollte. „China ist ein riesiger Binnenmarkt, auf dem unsere Premiumprodukte verkauft werden. Deshalb müssen wir die Handelsbeziehungen mit China aufrechterhalten.” Die Vereinigten Staaten waren nicht anders. Langfristig sollten deutsche Unternehmen aber auch in andere Weltregionen wie Nord- und Südamerika und Afrika blicken. Aufgabe der Politik ist es, die Wirtschaft in diesen Bereichen durch den Abbau von Handelshemmnissen zu fördern. Grünen-Chefin Ricarda Lang fordert, die Abhängigkeit Deutschlands von China zu verringern. In einem Interview mit WELT AM SONNTAG sagte Lang, Deutschland müsse die strategische Dominanz in Peking zurückgewinnen und die Industriepolitik strategisch gestalten. „Das heißt: Wir müssen bestimmte Bereiche definieren, aus denen wir China heraushalten. Wir sollten auch in bestimmten Bereichen die produktive Dominanz zurückgewinnen.” Ricarda Lang, Vorsitzende der Grünen Quelle: Bundesregierung/HCLambeck Lang kritisierte den Auftritt des Kanzleramtes in Peking: “Es wäre gut, wenn Vertreter der Zivilgesellschaft und Menschenrechtsexperten gemeinsam mit Wirtschaftsvertretern anreisen würden.” Lang forderte „eine Wende in der deutschen China-Politik“. Lesen Sie auch Rückblick auf Scholz’ Reise nach China
Lang riet auch zum Ausbau der Beziehungen zu Taiwan. „Die Intensivierung der Kontakte ist sicher richtig – gerade wenn es darum geht, Initiativen in Taiwan zu unterstützen, die die Menschenrechte im Inland und in der Volksrepublik verteidigen. Aber wir sollten auch bestehende Kontakte im Wirtschaftsbereich ausbauen, um Taiwan zu unterstützen.” Für die Grünen gilt nach wie vor die Ein-China-Politik der EU. Das bedeutet aber auch: „Fragen zum Beispiel zum Status Taiwans sind friedlich und einvernehmlich, daher sollten sie unter keinen Umständen gegen den Willen des taiwanesischen Volkes beantwortet werden. Als Grüne sind wir eindeutig für Taipeh.” Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
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