Stefan Ernst will dem Untersuchungsausschuss des Landtags nichts sagen, um einer weiteren Strafverfolgung zu entgehen – der zu lebenslanger Haft verurteilte Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke aber schon. Videobeitrag Video 02:30 Minuten | 4. November 2022, 16:45 Uhr | Hessenschau
Der Mörder von Lübcke vor der Untersuchungskommission
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Der verurteilte Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke hat am Freitag von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Stefan Ernst wolle eine mögliche Strafverfolgung vermeiden, sagte sein Anwalt Mustafa Kaplan vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags.
Ernst selbst verlas ein kurzes Statement, in dem er seine Reue zum Ausdruck brachte: „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an diese schreckliche Tat denke“, sagte er. Er bereut zutiefst, was er getan hat. Seine Aussage erinnerte teilweise an seine Worte vor Gericht, die damals von Tränen begleitet waren.
Mordfall Walter Lübcke
Im Juni 2019 wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf seinem Dach erschossen. Der Prozess zeigt, dass der Hauptangeklagte, Stefan Ernst, zu lebenslanger Haft verurteilt werden sollte. In unserem Ordner fassen wir alle Inhalte zum Thema zusammen.
Alles auf den Punkt
Daraufhin wurde der Zeuge nicht aus der Vernehmung entlassen. Nach einer kurzen privaten Diskussion befragte der Ausschuss Ernst weiter. Der Ausschuss hofft, dass Ernst zumindest Fragen beantwortet, die nicht von seinem Schweigerecht betroffen sind. Ernst sagte dem Ausschuss, er habe keinen Kontakt zum Verfassungsschutz und wisse auch nicht, dass es eine Akte über ihn gebe.
Aus Sicherheitsgründen waren die Ermittlungen an das Landgericht Wiesbaden übertragen worden. Ernst wurde in Begleitung mehrerer bewaffneter Spezialeinheiten der Polizei in den Raum geführt.
Der Untersuchungsausschuss will mögliche Versäumnisse aufklären
Audio-Beitrag Ton 00:30 Min. | 04.11.22 |Andreas Meyer-Feist
Der Mörder Lübcke beruft sich auf das Zeugnisverweigerungsrecht
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Ernst wurde vom Oberlandesgericht Frankfurt wegen Mordes an dem CDU-Politiker im Januar 2021 zu lebenslanger Haft verurteilt. Er erschoss Lübcke im Juni 2019 aus rechtsextremen Motiven auf seinem Dach. Zwei Wochen nach der Tat fanden die Ermittler die entscheidende Spur. DNA aus der Kleidung des Toten führte sie zu dem kriminellen und dokumentierten Rechtsextremen Stefan Ernst, der zehn Tage später verhaftet und gestanden wurde.
Als Ernst von der Untersuchungskommission verhört wurde, hätte unter anderem darüber gesprochen werden müssen, wie er an die Waffen kam und wie er seine Schießausbildung organisierte. Der Untersuchungsausschuss des Landtags soll die Rolle der hessischen Sicherheitsbehörden in dem Fall und mögliche Versäumnisse untersuchen.
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Ausstrahlung: hr-fernsehen, Hessenschau, 4. November 2022, 16.45 Uhr Ende der weiteren Informationen Gepostet am 04.11.22 um 16:03 Quelle: dpa