Von: Moritz Serif, Lisa Kuner, Niklas Kirk, Tim Vincent Dicke, Daniel Dillmann, Andreas Apetz, Sarah Neumeyer Aufteilung Lula da Silva geht als Sieger aus den Wahlen in Brasilien hervor. Aber bisher hat sich Amtsinhaber Jair Bolsonaro nicht geschlagen gegeben. Das Nachrichtenblatt.
Der Gewinner steht fest: Lula da Silva gewinnt die zweite Runde der brasilianischen Wahlen Sie wittern eine Verschwörung: Jair Bolsonaros Anhänger sprechen von Wahlbetrug Wahlen in Brasilien: Alle Infos in unserem Newsticker.
+++ 14.20 Uhr: Jair Bolsonaro schweigt weiter nach Brasiliens Wahl. Dagegen hat sich sein Sohn Flavio Bolsonaro zu Wort gemeldet. „Danke an alle, die uns geholfen haben, den Patriotismus zu retten“, twitterte der 41-jährige Senator. Auch an die Unterstützer seines Vaters richtete er einen zweideutigen Appell: “Lasst uns den Kopf heben und unser Brasilien nicht im Stich lassen!” +++ 13.32 Uhr: Ganz Brasilien wartet nach der Wahl auf Jair Bolsonaro. Der noch amtierende Präsident hat seine Niederlage gegen Lula da Silva noch nicht kommentiert. Es wird erwartet, dass er heute (Dienstag, 1. November) eine Stellungnahme abgibt. Ob er sich geschlagen geben wird, ist noch nicht klar. Die Anhänger von Jair Bolsonaro scheinen daran interessiert zu sein, den Kampf auch nach der Niederlage bei den Wahlen in Brasilien fortzusetzen. Am Montag blockierten Lkw-Fahrer Straßen im ganzen Land, um gegen Lulas Sieg zu protestieren. Das berichtete unter anderem das brasilianische Nachrichtenportal Rio Times. Wahl in Brasilien: Flavio Bolsonaro macht Wahlkampf für seinen Vater Jair. © CARL DE SOUZA/AFP
Wahl in Brasilien: Bolsonaro will sein Schweigen brechen
+++ 11.30 Uhr: Laut der Zeitung Folha de São Paulo will sich Bolsonaro an diesem Dienstag (1. November) mit einer Rede an die Brasilianer wenden. Dabei werde er keinen Wahlsieg beanspruchen, aber er werde Lula auch nicht zu ihrem Sieg gratulieren, sagte er. Verbündete des rechtsextremen Präsidenten hatten Lulas Wahlsieg zuvor eingeräumt. Bolsonaros ehemaliger Justizminister Sergio Moro twitterte: „Das ist Demokratie.“ Er rief uns auf, für die Einheit des Landes zu arbeiten.
Wahl in Brasilien: Berater drängen Bolsonaro, seine Niederlage einzugestehen
+++ 10.45 Uhr: Nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien bleibt Staatschef Jair Bolsonaro untergetaucht. Am Montag (31. Oktober Ortszeit) trat der amtierende Präsident weder in der Öffentlichkeit auf noch kommentierte er den knappen Wahlsieg seines Rivalen Luiz Inacio Lula da Silva. Medienberichten zufolge verbrachte er den Vormittag in seiner Residenz in Brasilia und fuhr dann zu Gesprächen ins Büro des Präsidenten. Daraufhin versuchten mehrere Minister und Berater, ihn zu einem Eingeständnis der Niederlage zu überreden. Zumindest auf Arbeitsebene gab es wohl erste Kontakte. Medienberichten zufolge hat Lulas Wahlkampf-Kommunikationschef Edinio Silva am Montag mit Bolsonaros Stabschef Ciro Nogueira gesprochen. Außerdem rief Lulas zukünftiger Vizepräsident Geraldo Alckmin Bolsonaros Stellvertreter Hamilton Mourão an.
Jair Bolsonaro: Vom Fallschirmspringer zum Präsidenten von Brasilien
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Wahlen in Brasilien: Putschaufruf – „Panzer schicken“
+++ 8.45 Uhr: Der Young Republicans Club of New York, der älteste und größte junge republikanische Klub der USA, hat am Sonntagnachmittag offenbar nach seinem Lieblingskandidaten Jair Bolsonaro gegen seinen Rivalen und ehemaligen Präsidenten Luiz Inacio Lula zu einem Putsch in Brasilien aufgerufen da Silva hatte verloren. Die Gruppe twitterte: „Wir stehen hinter dem brasilianischen Volk, das für Freiheit, Wohlstand und gute Regierungsführung steht. Wir fordern die USA und internationale Organisationen auf, den Sieg von Präsident Bolsonaro unverzüglich anzuerkennen. Die Medien werden ihre Lügen erzählen. Wir hingegen sagen die Wahrheit.” Dem Tweet folgte die Ankündigung: „Es ist Zeit zu handeln. Schickt die Panzer rein.“ Twitter löschte den Tweet später wegen Verstoßes gegen seine Regeln.
Wahl in Brasilien: Bolsonaro weiter gesunken – Wahlverlierer will sich heute äußern
+++ 5.40 Uhr: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro schweigt zum Sieg seines Rivalen Luiz Ignacio Lula da Silva bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag. Nach Informationen der Agentur Reuters wird er sich erst am Dienstag (Ortszeit) öffentlich zu seiner Niederlage äußern. Das sagte Kommunikationsminister Fabio Faria. Bolsonaro kehrte am Montagnachmittag in seine Wohnung zurück, um seine Rede vorzubereiten. Update vom Dienstag, 1. November 2022, 04.45 Uhr: Nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien ist Staatschef Jair Bolsonaro untergetaucht. Am Montag (31. Oktober Ortszeit) trat der amtierende Präsident weder in der Öffentlichkeit auf noch kommentierte er den knappen Wahlsieg seines Rivalen Luiz Inacio Lula da Silva. Medienberichten zufolge verbrachte er den Vormittag in seiner Residenz in Brasilia und fuhr dann zu Gesprächen ins Büro des Präsidenten. Daraufhin versuchten mehrere Minister und Berater, ihn zu einem Eingeständnis der Niederlage zu überreden. Zu gefährlichen Gewaltausbrüchen nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse kam es zunächst nicht, doch Lkw-Fahrer blockierten am Montag Hunderte von Straßen im ganzen Land, um gegen Lulas Wahlsieg zu protestieren. Daraufhin befahl der Präsident des Obersten Wahlgerichts, Alexandre de Moraes, der Polizei, die Blockaden zu beenden.
Wahl in Brasilien: Bolsonaro schweigt weiter
+++ 21.30 Uhr: Jair Bolsonaro hat sich nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters noch nicht öffentlich zum Ergebnis und der anschließenden Niederlage bei der Präsidentschaftswahl geäußert. Es gibt immer noch Befürchtungen, dass der Amtsinhaber den Sieg seines Rivalen Lula da Silva herausfordern könnte. Vor der Wahl machte Bolsonaro wiederholt haltlose Behauptungen, das Wahlsystem sei anfällig für Betrug. Bolsonaro verbrachte am Montag mehr als sechs Stunden bei Treffen hinter verschlossenen Türen in der Regierungszentrale, berichtete die New York Times. Unterdessen äußern die Anhänger des Präsidenten ihren Unmut. Am Montag registrierte die brasilianische Polizei mindestens 211 Straßensperren in 16 Bundesstaaten, berichtete die New York Times. Aus Protest gegen das Wahlergebnis blockierten Demonstranten am Montagnachmittag eine große Brücke in Rio de Janeiro.
Wahl in Brasilien: Bolsonaros Anhänger blockieren Straßen mit verbrannten Reifen
+++ 16.34 Uhr: Nach der Niederlage des amtierenden brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro haben Lkw-Fahrer und andere Demonstranten mehrere Autobahnen im Land blockiert. Die Aktionen richteten sich gegen die offizielle Auszählung der Präsidentschaftswahl und gegen Luiz Inácio Lula da Silva. Im landwirtschaftlichen Bundesstaat Mato Grosso, in dem Bolsonaro starke Unterstützung hat, wurden nach Angaben des für den Betrieb dieser Straßen verantwortlichen Unternehmens mehrere Straßen durch Lastwagen, andere Fahrzeuge und verbrannte Reifen blockiert. Laut brasilianischen Medien fanden die Blockaden in insgesamt fünf Bundesstaaten statt. Auch eine Straße zwischen den Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo wurde von Demonstranten blockiert. Unklar war zunächst, ob die Straßensperren zentral organisiert waren. Brasilianische Fernfahrer sind in einer Bewegung organisiert, die klar hinter Bolsonaro steht.
Wahlen in Brasilien: Olaf Solz gratuliert Lula
+++ 14.46 Uhr: Nach dem Wahlsieg des Linkspolitikers Lula rechnet die Bundesregierung mit einer friedlichen Übergabe der Präsidentschaft in Brasilien. „Wir sind wie alle anderen davon überzeugt, dass es auch zu einem friedlichen Machtwechsel kommen wird – wie es in Demokratien üblich ist“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) gratulierte Lula auf Twitter zur Wahl. Er freue sich auf eine “enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit” mit Brasilien, schrieb Scholz, vor allem in “Handels- und Klimaschutzfragen”. Laut Hebestreit kennen sich Solz und Lula “aus der Vergangenheit” und insofern freut sich die Kanzlerin auf eine “gute Zusammenarbeit”. Auch EU-Außenbeauftragter Josep Borrell gratulierte Lula zu seiner Wahl. Er freue sich darauf, „die Beziehungen zwischen der EU und Brasilien mit Ihrer Regierung auszubauen“, twitterte er.
Wahl in Brasilien: Bolsonaros Anhänger sprechen von Wahlbetrug
+++ 10.47 Uhr: Nach dem knappen Wahlsieg von Herausforderer Lula über das rechte Establishment ist die Stimmung in Brasilien gespalten. In Copacabana, einem eher konservativen Viertel in Rio de Janeiro, gibt es kaum Wahlparteien – viele sind enttäuscht. “Ich habe für Bolsonaro gestimmt und bin nicht zufrieden. Auf dem Weg dorthin gab es viele Unregelmäßigkeiten durch den Obersten Gerichtshof. Zum Beispiel zensiert es einige Medien. Daher sollte sich der Oberste Gerichtshof nicht wirklich in die Politik einmischen. Jetzt können wir nur noch abwarten, das Ergebnis akzeptieren und beten, dass nichts Schlimmes passiert“, sagte die 26-jährige Studentin Samantha Thiago gegenüber IPPEN.MEDIA. Wie bei den Anhängern von US-Präsident Donald Trump ist das Narrativ des Wahlbetrugs auch bei den brasilianischen Konservativen sehr beliebt. Narique De Santos erklärt gegenüber IPPEN.MEDIA: „Ich unterstütze Bolsonaro und bin mit dem Wahlergebnis nicht zufrieden. Das war Wahlbetrug. Ich bin stolz, Brasilianerin zu sein. Ich arbeite mit…