„Unsere Forderung nach 10,6 % mehr Löhnen und Gehältern bleibt bestehen. Wenn am 3. November nichts weitergeht, gibt es nächste Woche Streiks in den Betrieben“, sagten die beiden Gewerkschaftschefunterhändler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Neben 10,6 Prozent mehr Löhnen und Gehältern fordern die Gewerkschaften eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung (1.000 Euro im ersten, 1.300 im zweiten, 1.600 im dritten und 2.000 im vierten Lehrjahr), eine Steigerung um 50 Prozent für Samstagsarbeit und einen 75-prozentigen Überstundenzuschlag für die zehnte Arbeitsstunde und die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche.

Die Industrie bietet 4,1 Prozent plus Gewinnbeteiligung

Die Branche bietet 4,1 Prozent plus Erfolgsbeteiligung, die zusammen bis zu 6,3 Prozent mehr auf die Lohn- und Gehaltsrechnung bringen sollen. Dies würde die Inflation der letzten 12 Monate abdecken, auf der normalerweise verhandelt wird. Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria liegt die Inflation derzeit bei elf Prozent. In Gewerkschaftskreisen wird morgen voraussichtlich eine lange Nacht, die Verhandlungsrunde beim Berufsverband beginnt kurz vor Mittag. Außerdem verhandeln die Sozialpartner den Tarifvertrag 2023 im Einzelhandel mit seinen mehr als 500.000 Beschäftigten, dessen zweite Runde morgen ansteht. Die GPA begann mit der Forderung nach einer zehnprozentigen Lohn- und Gehaltserhöhung. Traditionell schneidet die Metallindustrie deutlich vor gewerblichen Angestellten ab – während der Mindestlohn für Metallarbeiter bei 2.090 Euro brutto im Monat liegt, sind es im Einzelhandel derzeit 1.800 Euro.