Der Mindestlohn steigt auf 2.236 Euro brutto. Die Ausbildungsvergütung wird im ersten Ausbildungsjahr bis 2024 stufenweise auf 1.050 € monatlich erhöht. Die KV gilt rückwirkend ab dem 1. November 2022.

Die Gewerkschaften in Vorarlberg sind sehr zufrieden

Die Gewerkschaften in Vorarlberg zeigten sich mit der Einigung sehr zufrieden. „Die Mitarbeiter werden fair am Unternehmensgewinn beteiligt, den sie gerade jetzt dringend brauchen. Dafür haben wir in den vergangenen Wochen hart gekämpft“, sagte PRO-GE-Landesvorsitzender Wolfgang Fritz, der bei den Verhandlungen mit am Tisch saß. Unser Druck und die Kampfbereitschaft der Arbeiter machten es möglich“, sagt Fritz.

Fritz: Besonders wichtig ist die soziale Komponente

Vor allem der Abschluss wirkt nachhaltig – Arbeitgeber pochen bei Verhandlungen lange auf Pauschalzahlungen statt Lohnerhöhungen. Zudem würden niedrige und mittlere Einkommen am stärksten zulegen, so Fritz: „Aufgrund der Inflationsentwicklung war uns beim Vertragsabschluss die soziale Komponente besonders wichtig.“ Warnstreiks sind durch die Einigung nicht mehr nötig. In den vorangegangenen Betriebsversammlungen – 15 davon in Vorarlberg – wurden Streikbeschlüsse von den Arbeitern gefasst. Die Verhandlungen mit den anderen Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie werden in den kommenden Tagen fortgesetzt und betreffen rund 2.000 weitere Beschäftigte in Vorarlberg.

Arbeitgeber: Die Kosten belaufen sich auf rund neun Milliarden

Auch Arbeitgebervorsitzender Christian Knill sprach von einer außergewöhnlichen Situation, doch am Ende bewegten sich beide Seiten – im Interesse des sozialen Friedens und der Planungssicherheit. Er bedauert, dass es nicht gelungen sei, den Gewerkschaften die Pauschalzahlungen schmackhaft zu machen. Auf der Kostenseite sagte Knill, die Personalkosten in der Metallurgie würden bei rund neun Milliarden liegen, künftige Lohn- und Gehaltserhöhungen würden also durchaus mit erheblichen Summen einhergehen.

Vier Verhandlungsrunden

Für den Deal waren vier Verhandlungsrunden nötig, von denen die letzte zwölf Stunden in der Wirtschaftskammer Wien dauerte. Arbeitnehmervertreter von GPA und PRO-GE begannen die Verhandlungen mit der Forderung nach 10,6 % mehr Löhnen und Gehältern. Basis für das Schnäppchen ist traditionell die Inflation der letzten zwölf Monate, die bei 6,4 % lag.