Brauchtum aus dem Flachland

„Moa ist ein lokaler Brauch, den kennt man nicht überall in Vorarlberg“, erklärt Bauer Andreas Kalb, der Kürbisse anbaut. Der Brauch stammt aus dem Unterland und ist vor allem in Dornbirn bekannt. Auch Teile der Ostschweiz und Süddeutschlands kennen die Bedeutung von ‘Moa’.

Danke für die Ernte

„Moa gibt es schon lange“, sagt Kalb. Ursprünglich stammt der Brauch – ähnlich wie Thanksgiving – aus dem ländlichen Umfeld. „Man bedankt sich für die Ernte und wünscht den Menschen einen guten Herbst und Gesundheit“, erläutert der Brauch den Hintergrund. Auch um Spenden wird gebeten, denn „Moa“ ist einer der Bettelbräuche.

Gesundheit und Glück für den Winter

In „Moa“ werden Gedichte rezitiert, um den Menschen Glück und Gesundheit für den kommenden Winter zu wünschen – etwa „Dr. Mo ist rund. Dr. Mo ist rund. Oga, Nasa, Mund? Liabe Lüt, bleib gesund“ („Der Mond ist rund? Der Mond ist rund? Augen, Nasen, Mund? Liebe Leute, bleibt gesund“). An Halloween heißt es hingegen „Süßes oder Saures“.

Wenn Sie nicht spenden, müssen Sie nicht auf Streiche warten

„Süßes oder Saures“ (oder „Süßes oder Saures“) kommt aus dem Englischen: Dort bedeutet der Spruch „Süßes oder Saures“ so viel wie „Leckerei oder Haxe“: Wenn man Kindern an Halloween keine „Süßigkeiten“ gibt, haben sie welche Also mit „sauer“ – einer Farce – zu rechnen. Kalb betont, dass dies bei „Moa“ nicht der Fall sei. Wer nicht spendet, muss nicht mit den Konsequenzen rechnen.

Zuckerrüben statt Kürbisse

Grundsätzlich sehe man viele Parallelen zu Halloween, sagt Kalb. Früher wurden jedoch Zuckerrüben für “Moa” verwendet und diese – wie heute Kürbisse – ausgehöhlt und ein Gesicht hineingeschnitzt. „Es gab wenige Kürbisse, fast jeder hatte Rüben. Deshalb haben sie Rüben genommen“, erklärt Kalb.

„Moa“ läuft den ganzen Oktober

Was Moa von Halloween unterscheidet, ist der Zeitpunkt der Spendenaktion. „Man macht den Moa wirklich den ganzen Oktober über, wenn die Kürbisse reif sind“, betont Kalb. “Meistens wurde es bei gutem Herbstwetter gemacht.” Mittlerweile beschränkt sich der Brauch aber auf den 31. Oktober – an dem auch Halloween gefeiert wird.

Haarspray konserviert geschnitzte Kürbisse

Der gelbe Halloween-Kürbis eignet sich besonders gut zum Schnitzen. Kalb sagt, die Kürbisse seien zu klein und zu hart. Der Halloween-Kürbis ist zudem relativ preiswert und hält nach dem Schnitzen etwa zehn Tage. Es ist wichtig, den Kürbis sauber anzustechen und zu reinigen, damit er länger hält. Auch kühlere Temperaturen sind von Vorteil: Sie können den Kürbis tagsüber in den Keller bringen und nachts herausholen. Damit der Kürbis ein paar Tage länger hält, kann man ihn auch mit etwas Haarspray innen und außen vor dem Austrocknen bewahren, rät Kalb.