Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Affenpocken weiterhin als globalen Notfall für die öffentliche Gesundheit ein. Das Notfallkomitee habe am 20. Oktober entschieden, dass die Infektionskrankheit trotz eines deutlichen Rückgangs in den am stärksten betroffenen Ländern in Europa und Amerika immer noch die „Kriterien für einen öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung (GNIT)“ erfülle, teilte die WHO heute mit. Aufgrund neuer Ausbrüche in einigen Ländern, fehlender Mittel zur Bekämpfung von Affenpocken in armen Ländern und der anhaltenden Gefahr der Stigmatisierung von Risikogruppen haben Experten beschlossen, die höchste Alarmstufe seit Juli aufrechtzuerhalten, heißt es in der Erklärung. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus stimmte dieser Einschätzung zu. Affenpocken sind ein viel ungefährlicherer Verwandter der Pocken, die seit etwa 40 Jahren ausgerottet sind. Typische Symptome der Krankheit sind hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und windpockenähnliche Bläschen. Die Krankheit wird durch engen Körper- und Hautkontakt übertragen. Besonders betroffen sind laut WHO junge Männer, die Sex mit jungen Männern haben. Wenn Affenpocken unbehandelt bleiben, verschwinden die Symptome normalerweise nach zwei bis vier Wochen von selbst. Bis zu diesem Jahr trat die Krankheit hauptsächlich in West- und Zentralafrika auf, seit Mai breitet sie sich jedoch auch in anderen Ländern aus. Allerdings sind die Zahlen in Westeuropa und Nordamerika, die besonders betroffen sind, seit Juli rückläufig. Seit Mai hat die WHO mehr als 77.000 Fälle in 109 Ländern gezählt, von denen 36 tödlich verliefen. © afp/ärzteblatt.de