Van Goghs „Sonnenblumen“ werden in Tomatensuppe ertränkt, Monet wird mit Kartoffelpüree beschmiert: Klimaaktivisten greifen neuerdings häufiger Museen an. In den Messezentren Niederösterreichs setzt man auf eigenes Personal.
04.11.2022 08.09
Ab heute, 8.09 Uhr online
Aktivismus macht auch vor Kulturinstitutionen nicht halt. Daher sind lokale Museen gezwungen, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Insgesamt sprechen die Kultureinrichtungen in Niederösterreich über Sensibilisierung und Schulung des Personals, um Übergriffen vorzubeugen. Lokale Museen verfolgen die aktuelle Entwicklung und tauschen sich intensiv untereinander aus, wie die Kunstmeile Krems und das Museum Niederösterreich auf Anfrage von noe.ORF.at bestätigen. Kulturinstitutionen setzen vor allem auf die Ausbildung von Mitarbeitern, um „noch genauer zu prüfen und vorsichtig zu sein, ohne den Kulturgenuss zu stören“, erklärt Florian Müller, Sprecher des Landesmuseums Niederösterreich. Auch die Kunstmeile Krems ist sich der aktuellen Protestaktionen von Klimaaktivisten bewusst und schärft insbesondere die „aufmerksamen Augen“ des Aufsichtspersonals, wie Pressevertreter Matej Gajdos betont.
Verbesserte Steuerung statt glänzender Grafiken
Serienmäßig oder aufgrund von Nachrüstvorgaben verbaute Glasflächen und Absperrungen sollen auch vor Protestaktionen von Klimaaktivisten schützen. Laut Christine Humpel, Leiterin der dortigen Kulturvermittlung, sind keine zusätzlichen Glasflächen vor den Kunstwerken geplant, etwa im Arnulf-Rainer-Museum in Baden. Um beispielsweise Angriffen mit Vorratsdosen entgegenzuwirken, wird das Verbot von großen Taschen und Rucksäcken in den Ausstellungsräumen nun noch genauer überwacht, wie sowohl die Kunstmeile Krems als auch das Niederösterreich Museum bestätigen.