16.10.2022 12:52 Uhr

Lutz Buschkow ist seit vielen Jahren einer der profiliertesten Trainer des Deutschen Schwimmverbandes. Doch nach Vorwürfen in einer ARD-Dokumentation geriet Buschkow unter Druck. Erst suspendiert, jetzt offenbar ohne Vorwarnung beendet. Der langjährige Tauch-Bundestrainer Lutz Buskoff ist nach eigenen Angaben vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) fristlos entlassen worden. „Der Vorstand der DSV hat meinen Anstellungsvertrag zum 14.10.2022 fristlos gekündigt. Gegen diese außerordentliche fristlose Kündigung werde ich gemeinsam mit meinem Rechtsanwalt gerichtlich vorgehen“, erklärte Buschkow. Der Schwimmverein hat sich noch nicht geäußert. Zunächst hatte der Journalist Hajo Seppelt über Twitter über den Vorgang berichtet und dabei auf eine interne E-Mail verwiesen. Buschkow, 65, war im August im Missbrauchsfall um den ehemaligen Weltklassespringer Jan Hempel zunächst suspendiert worden. In einer ARD-Dokumentation mit dem Titel „Missbrauch – Sexuelle Gewalt im deutschen Schwimmsport“ machte Hebbel erstmals öffentlich Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen 2001 verstorbenen langjährigen Trainer Werner Langer. Langer war daraufhin von 1982 bis 1996 zu Olympia übergegangen Silber 1996 in Atlanta. In dem Film wirft Hempel, heute 51, dem DSV und Buschkow vor, 1997 von den Vorwürfen gewusst, aber nichts Entscheidendes getan zu haben. Der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” sagte Buschkow damals, er habe erst im August dieses Jahres bei der Veröffentlichung der Dokumentation von den Vorwürfen erfahren. Laut Hempel wurde Buschkow angeblich vom damaligen Bundestrainer über die Vorfälle informiert. „Das kann ich nicht bestätigen“, sagte Buschkow im August. 1997 war er Jugendbundestrainer und Zuschauer am Bundesstützpunkt Berlin. „Ich habe selbst recherchiert und kann sagen, dass wir als DSV-Trainer bei der Deutschen Meisterschaft 1997 in Berlin in einem offiziellen Gespräch von Ulla Klinger darüber informiert wurden, dass Frank Taubert aufgrund persönlicher Differenzen Jan Hempel verlassen musste. Sofortige Kraft wird trainiert”, sagte Buskov. “Sie haben uns nichts mehr gesagt.”