11.06.2022, 08:35 Uhr
Die F-35-Kampfjets sollen alternde Tornados der Bundeswehr beseitigen. Voraussichtlich werden die 35 Flugzeuge nach ihrem Kauf ihr Zuhause auf der Büchel Air Base finden. Die US-Atombomben sollen auf der Militärbasis gelagert werden. Die Bundeswehr will alle künftigen Stealth-Flugzeuge vom Typ F-35 auf einen rheinland-pfälzischen Militärflughafen nahe der Mosel bringen. „Die Luftwaffe plant, alle 35 F-35A zur Lieferung an den Fliegerhorst Büchel nach Baufortschritt/-fertigstellung einzusetzen“, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Infrastrukturen, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in Bonn. Die F-35 gilt als das modernste Kampfflugzeug der Welt und wird auch für Deutschlands sogenanntes nukleares Engagement angeschafft – eine Nato-Abschreckung, zu der Verbündete Zugriff auf US-Atombomben haben. Unbestätigten Informationen zufolge befinden sich die letzten dieser Waffen in Deutschland in speziellen Lagern in Büchel. Die F-35 des Herstellers Lockheed Martin wird als Nachfolgemodell der Tornado-Flotte beschafft, die vor 40 Jahren im Rahmen des 100-Milliarden-Euro-Sonderprogramms der Bundeswehr vorgestellt wurde. Die geplante Kompletterneuerung der Start- und Landebahn des Militärflughafens Büchel bei Cochem an der Mosel soll laut dem Vertreter des Bundesamtes voraussichtlich im Februar 2026 abgeschlossen sein die Funktionen einschränken”, fügte er hinzu. Die Gesamtkosten werden auf rund 170 Millionen Euro geschätzt. Die aktuellen Tornado-Kampfflugzeuge und Arbeiter von Büchel werden derweil auf den Militärflughafen Nörvenich in Nordrhein-Westfalen verlegt.
“Mit dem Krieg in der Ukraine wächst die Angst vor einem Atomkrieg”
Zum Schutz vor Atomwaffen hat der Fliegerhorst Büchel laut dem Sprecher bereits einen neuen 11,5 Kilometer langen Außenzaun samt Weg erhalten. Die technische Überwachung ist derzeit in Planung. „Die Kosten der bisherigen Baumaßnahmen belaufen sich auf etwa 18 Millionen Euro“, sagte ein Bundesdienstsprecher mit Blick auf den neuen Außenzaun. Das bedeutet, dass jeder Kilometer Zaun über eine Million Euro kostet. Immer wieder hatten die Demonstranten zuvor den alten, einfacheren Zaun überquert und Klagen gegen Übertretungen ausgetauscht. Atomwaffengegner, etwa von der 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Internationalen Kampagne für nukleare Abrüstung (ICAN), kündigten vom 5. bis 10. Juli 2022 erneut eine Protestwoche in Büchel an. Sie erklärten: „Mit“ Ukrainekrieg wächst die Angst vor einem Atomkrieg.” Ab 2023 werden „neue US-Atomwaffen in Deutschland erwartet“. Unbestätigten Berichten zufolge sollen im Notfall US-Atombomben von deutschen Kampfjets auf Buchel abgeworfen werden. Angesichts des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine erklärte die Bundeswehr: „Aufgrund der angespannten Sicherheitslage auf der Ostseite der Nato sind die Anforderungen an die Aufrechterhaltung der militärischen Sicherheit gestiegen. Daher werden im Zweifelsfall keine Angaben zur Truppe gemacht.“