Neuer Schweizer Pass: Werbefilm sorgt für Kritik und Spott – „Bund hat sicher zu viel Geld“
Der Schweizer Pass ist ab Montag im neuen Design erhältlich. Die Bundesregierung wirbt mit einem Film für ihn – was auf Twitter für Kontroversen sorgt. 1/5 Es erinnert mich ein wenig an einen Auszug aus Schweiz Tourismus: Der Werbefilm des Bundes zum neuen Schweizer Pass, der ab 31. Oktober erhältlich ist. Bundespol Der Pass verfügt über neue Sicherheitsmerkmale und vereint laut Bundesregierung „Sicherheit, Funktionalität und Ästhetik“. Bundespol In den neuen Reisepass wurden neue Sicherheitsmerkmale integriert. Bundespol
Der neue Schweizer Pass ist ab dem 31. Oktober erhältlich. Die Bundespolizei (Fedpol) begleitete die Einführung des neuen Passes mit einem Werbefilm, der in den sozialen Medien kritisiert wurde. Ein Twitter-Nutzer schreibt: „Habe ich recht – Werbung für etwas, wofür es keine Alternative gibt?“
Der Bund wirbt für den neuen Schweizer Pass mit einem Werbespot, der ein bisschen wie ein Schweiz-Tourismus-Clip aussieht und auf einen Kinoabend einstimmt: elektrisierende basslastige Musik, Drohnenaufnahmen vom Rheinfall, der Kirche St. . Gallen, Gotthardmassiv, Genfersee. Mit Highspeed durch die Schweiz. Berge und Wasser sind die Hauptelemente. Der knapp anderthalb Minuten lange Film ist ästhetisch, kam beim Publikum aber nicht gut an: „Mir würde es gut gehen, wenn meine Steuergelder nicht für Bildfilme verwendet würden, die genau nichts bewirken“, heißt es auf Twitter. Benutzer. Ein anderer sagt: «Manchmal frage ich mich, ob es in der Bundesverwaltung nicht zu viele Social-Media-Stellen gibt.» Und jemand schreibt: „Das ist viel Arbeit für ein offizielles Dokument, das kein Marketing braucht. Der Bund hat sicher zu viel Geld.” Gerade hat die Nachricht Kritik ausgelöst, dass der Bundesgesundheitsdienst (BAG) den ehemaligen SRF-Koordinator und Kommunikationscoach Patrick Rohr als externen Berater eingestellt hat – obwohl der Bund bereits 400 Mitarbeitende im Bereich Kommunikation beschäftigt. Erst im Oktober startete die SVP den Aufruf, die Zahl der Bundesangestellten flächendeckend zu kürzen. Das Hauptproblem sei aber nicht die Zahl der Bundesangestellten, sagte Arbeitsmarktexperte Marco Salvi, sondern deren “Sessel-Kleber-Mentalität”. Darauf zielt die Kritik von FDP-Regierungsrat Basel Stefan Degen, der sich auf Twitter zum Werbefilm für den neuen Pass äußert: „Es ist ein toller Film und sicherlich mit viel Mühe gemacht“, sagt Degen zu 20 Minuten. „Aber was ist das für ein Film? Wollen Sie Ausländer zur Einbürgerung ermutigen?’ Es mache einfach keinen Sinn, die Nachfrage nach einem alternativlosen Produkt anzukurbeln, sagt Degen. “Eine einfache Pressemitteilung und ein Newsletter würden ausreichen.” So ein Film sei reine Steuergeldverschwendung, sagt Degen, der auch Präsident des Baselbieter Steuerzahlerbundes ist. „Generell stellt sich die Frage, warum die Bundesregierung Hunderte von Medienleuten, einschließlich Social-Media-Teams, beschäftigt. Die Bundesregierung hat die Pflicht, die Bevölkerung zu informieren. Dazu bedarf es keiner komplizierten Vermarktung.“
Fedpol: „Das ist keine Werbung“
Christoph Gnägi, Medienvertreter von Fedpol, kontert: «Dieser Film ist kein Werbefilm, sondern dient der Information und Veranschaulichung für die Bevölkerung und unsere Partner.» Der neue Pass enthalte Sicherheitsmerkmale, die teilweise nur unter UV-Licht sichtbar seien, sagt Gnägi. Das wolltest du in einem Film zeigen. Er weist auch darauf hin, dass es der erste neue Pass seit 20 Jahren ist und dass sich die Gebühr für den Pass seitdem nicht geändert hat.
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